Nachruf: Joachim Marks, Seniorchef des früheren Möbelparks Sachsenwald, stirbt im Alter von 82 Jahren

. Viele nannten ihn liebevoll das "Möbel-Urgestein". Über Jahrzehnte war Joachim Marks senior aus der Möbelbranche nicht wegzudenken. Der Möbelpark Sachsenwald, der seit einem Jahr zu Möbel Schulenburg gehört, war seit 1979 Dreh- und Angelpunkt seines Lebens. Am Donnerstag ist der umtriebige Wentorfer Geschäftsmann im Alter von 82 Jahren gestorben. Er hinterlässt seine Frau Lisa Marks, mit der er seit 1956 glücklich verheiratet war, und seine Kinder Joachim Marks junior und seine Tochter Antje Stapelfeldt mit Familien.

"Joachim Marks war ein Kaufmann durch und durch und handelte nach dem Motto ,ein Mann, ein Wort'", sagt Wolfgang Linnekogel, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Nord in Hamburg. Der 66-Jährige ist ein langer Wegbegleiter, kannte den Wentorfer Unternehmer seit Ende der 1970er-Jahre und erinnert sich an einen exzellenten Geschäftsmann, der selbst bei größtem Arbeitspensum seinen charmanten Humor nie verlor. "Wenn ich in sein Möbelhaus kam, sah ich ihn oft mit seinen Kunden plaudern. Er war kein Chef, der sich im Büro versteckte, sondern immer mitten im Leben stand", sagt Linnekogel.

Unvergessen wird ihm eine Begegnung am Zollenspieker Fährhaus in den Vierlanden bleiben, wo er zufällig auf Joachim Marks traf - auf einer Harley Davidson und dem Anlass entsprechend in Motorradkluft. "Wenn man einen Geschäftspartner nur in Anzug und Krawatte kennt, staunt man nicht schlecht, wenn er plötzlich als Rocker daherkommt. Das Hallo war groß", erzählt der Weggefährte und schmunzelt in Erinnerung an die Episode.

Dass Joachim Marks ein Mann mit vielen Facetten war, bestätigt auch sein Sohn. "Mein Vater hat seinen Motorrad-Führerschein noch mit 60 gemacht. Das war seine Welt. Er ist in den Vier- und Marschlanden herumgefahren, aber auch bis nach Sylt", erzählt Marks junior. Seit er denken kann, ging sein Vater jeden Freitag zum Schwimmen, Bahnenziehen in der Alster-Schwimmhalle. Dem VfL Lohbrügge war er sein Leben lang treu. Laufen, Skifahren, Volleyball - ein sportliches Leben war ihm wichtig. "Zur Ruhe kam mein Vater in der Natur", erzählt sein Sohn. Nachdem Marks senior einen Jagdschein gemacht hatte, betreute er ein Revier in seiner langjährigen Heimat, den Vier- und Marschlanden.

Die Ruhepausen in der Natur waren auch ein Ausgleich zum Beruf. Joachim Marks war gemeinsam mit seinem Bruder Jürgen 1959 als dritte Generation ins Möbelgeschäft eingestiegen. Den Ursprung hat das Familienunternehmen 1912. Es handelte mit Fenstern, Särgen und Möbeln. Der Möbelpark Sachsenwald selbst war sein Leben.

Dennoch fand er Zeit, sich ehrenamtlich in seiner Branche zu engagieren. Er war Vorstandsmitglied im Hamburger Möbelfachverband, später Vorstand des Einzelhandelsverbandes Hamburg, Vize-Präsident im Bundesverband des Deutschen Möbelfachhandels, gründete eine Möbelfachschule und saß im Messebeirat der Kölner Möbelmesse. "Er schaute immer über den Tellerrand hinaus", sagt sein Sohn.