Unglaublich: Bei Nadine Binder tanzt kein Hund aus der Reihe

Das ist kaum zu glauben: Am Straßenrand parkt ein kleiner Bus, und auf dem Fußweg davor sitzen brav mit Schulterschluss jede Menge Hunde. Kein Jaulen, kein Bellen, kein aufgeregtes Springen oder irgendwie geartetes Gewusel. Die Vierbeiner warten einfach - der sonst quicklebendige Jagdterriermischling neben dem Labrador, der Polarhund neben dem wuscheligen Terrier, der Landseer neben dem weiß-bunten Terrier - und zwar auf Nadine Binder.

Die 33-Jährige aus Havighorst ist unangefochtene Chefin des Rudels. Ein kurzer Befehl - und eine kleine Unruhe ist wie weggewischt. Ausgestattet mit wetterfestem Outfit und festen Schuhen nimmt sie an diesem Mittag 15 Leinen auf, entwirrt sie und - noch immer kein Pieps - ab geht's mit der bunten Meute ins Gelände.

Die gelernte Automobilkauffrau hat ihr Hobby, den Hund, vor neun Jahren zum Beruf gemacht. "Es begann mit meinem ersten Hund, einem Labrador. Ich hatte einige Probleme mit ihm", erläutert sie. "Eine Kollegin und Hundetrainerin half mir, mit ihm klarzukommen. Das hat mich so fasziniert, dass ich mich informiert, Seminare belegt und immer weiter fortgebildet habe", sagt sie begeistert.

Den Labradoren ist sie treu geblieben, der erste Hund lebt allerdings nicht mehr, seine Nachfolgerin heißt Kaba, ist zwei Jahre alt und eine blonde "Labi-Dame". Auch der Hund ihres Ex-Freundes, der sehr oft bei ihr ist, gehört dieser wasserliebenden Rasse an. Doch sonst ist ihr Herz offen für alles, was unter der Überschrift "Hund" geführt wird.

"Die meisten Tiere gehören berufstätigen Leuten oder solchen, die nicht so lange Spaziergänge machen können. Aber sie gönnen es ihren Tieren, und die sind ausgelastet", sagt sie. "Ich hole sie ab, wir sind mindestens zwei Stunden im Gelände unterwegs, meistens sogar länger. Es sind nicht immer dieselben und ganz selten so viele", sagt sie und schaut zufrieden über das gute Benehmen in die Runde. "Natürlich achte ich sehr darauf, dass es eine ausgeglichene Gruppe ist", betont Nadine Binder. Sie beschäftige sich mit jedem einzelnen Vierbeiner und achte darauf, dass keiner zu kurz komme oder untergebuttert werde.

"Dann liefere ich sie wieder zu Hause ab", beschreibt sie den Ablauf. Damit ihre Passagiere beim Einsammeln und Abliefern nicht zu lange im Auto sitzen müssen, liegt ihr Einzugsgebiet zwischen Reinbek, Oststeinbek, Glinde, Barsbüttel, Aumühle und Braak.

Übrigens: Damit der Ein- und Ausstieg der Hundetruppe so unglaublich ruhig über die Bühne geht und auch während des Spazierganges alles friedlich abläuft, wird mit positiver Verstärkung und konsequent geübt. "Die neuen orientieren sich aber auch schnell an den erfahrenen Rudelmitgliedern", sagt sie.

Wer sich über die beeindruckende Arbeit von Nadine Binder informieren möchte, findet jede Menge Lektüre und auch Kontaktmöglichkeiten auf der Homepage www.wau-concept.de.