Lohe: Stiftung Naturschutz stellt Konzept für Ruine vor

Schon wieder Gehölzschnitt an der Lohe? Diesmal hinter den Toren der ehemaligen Panzerwaschanlage? "Ja, wir schneiden die ehemalige Bundeswehranlage frei, um einen Parkplatz für Besucher, eine Info-Station und einen Stauden- und Schmetterlingsgarten zu gewinnen", sagt der Lohe-Beauftragte der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, Bernd Struwe-Juhl. Neben der Beschilderung von acht Info-Punkten in der Lohe und dem Ausbau der Hundeauslauffläche ist es ein weiteres Projekt, das in diesem Jahr über die Bühne gehen soll.

Die Lohe mit etwa 230 Hektar Fläche diente der Bundeswehr für das Panzergrenadierbataillon 163 bis 1994 als Truppenübungsplatz. Damit Panzer, Lastwagen und andere Fahrzeuge, die in Wald und Wiese, Matsch und Schlamm übten, auf dem Heimweg zur Bose-Bergmann-Kaserne an der Berliner Landstraße nicht die Wentorfer Straßen verdreckten, baute die Bundeswehr nahe der Gärtnerei Knappe eine Waschanlage. Sie ist an den beiden mit breiten Toren verschlossenen Rampen zu erkennen.

Vor Blicken der Spaziergänger verborgen, befindet sich dort eine betonierte Fläche, die von einem gut 30 sowie einem etwa zehn Meter langen Becken begleitet wird. Die Betonfläche mündet in die Waschanlage. Ex-Stabsfeldwebel Horst Steinberg aus Wentorf erinnert sich: "Die kleineren Fahrzeuge wurden mit dem Schlauch gereinigt. Die schlammverschmierten Panzer und Lkw fuhren über Rüttelroste. In der Waschanlage fegten kräftige Wasserstrahlen den Rest weg. Das dreckige Wasser wurde in das erste Becken gepumpt, wo sich der Schmutz absetzte. Im großen Becken kam über einen Überlauf das klare Wasser an. Es konnte dann wieder zum Waschen benutzt werden", sagt Steinberg und ergänzt: "Das Wasser war so gut, dass die Leiter der Anlage dort sogar Fische hielten."

Das ist lange vorbei, und die Stiftung stellt nun ihr Konzept für die Nutzung der Ruine vor: "Zurzeit werden die Becken freigeschnitten. Wir werden im Mai/Juni mehrere etwa drei mal drei Meter große Löcher in den Boden der Becken schneiden lassen, damit sich kein Wasser staut", erläutert Struwe-Juhl. Die Becken würden unten mit Kies und oben mit bindigem Boden aufgefüllt. "Hier werden Staudenbeete, ein Schmetterlingsgarten und ein Rundweg angelegt. Die Betonfläche wird zu Besucherparkplätzen umgebaut, und die eigentliche Waschanlage soll zu einer Info-Einheit werden", kündigt Struwe-Juhl an.

"Allerdings werden wir erst das Pflaster wiederherstellen. Dann werden dort Tafeln über die Geschichte aufklären. Sitzgelegenheiten wird es auch geben", sagt er. Die beiden übrigen Gebäude, ein Trafo- und ein Pförtnerhäuschen, werden abgerissen.

Struwe-Juhl rechnet allein mit 2000 Kubikmeter Erdreich, das zum Auffüllen der Becken benötigt wird. "Wir werden Aushub von hier verfüllen, aber auch den, der in den Gemeinden beim Erschließen von Baugebieten anfällt", erläutert er und hofft, dass das Gros der Arbeiten im Oktober erledigt ist.

BUs: Stehen an den Bildern - oder ruf mich kurz an.