Sachsenwaldau: Neues Integrationsprojekt gestartet

Der marode Barackenblock in Sachsenwaldau, in dem einst der Hofladen residierte, ist nach intensivem Holzbockbefall Geschichte, der Laden umgezogen. Zudem hat der Betreiber der sozial-therapeutischen Einrichtung, fördern & wohnen Hamburg (f&w), mit Jan Schierhorn einen neuen Kooperationspartner gewonnen. Er bringt neue Aufgabengebiete für die Klienten mit.

Jan Schierhorn ist Initiator des Projektes "Das Geld hängt an den Bäumen". Die Idee dahinter ist einfach: "Äpfel, die überall an Bäumen hängen bleiben, werden durch eine gärtnermeisterlich betreute Gruppe von Beschäftigten mit Behinderung geerntet und in einer Slow-Food-Mosterei zu naturtrübem Direktsaft verarbeitet. Ihn verkaufen wir im persönlichen Vertrieb an Firmen und Privatkunden. Der Erlös fließt zu 100 Prozent zurück in das Projekt und finanziert so die Arbeit unserer Mitarbeiter", sagt Schierhorn.

"Wir sind sehr froh, dass wir Jan Schierhorn für uns gewinnen konnten", betont Arijane Grant, Sprecherin von f&w Sachsenwaldau, das Menschen mit Suchterkrankungen bei der Eingliederung in die Gesellschaft begleitet. "Zum einen bekommen Klienten die Möglichkeit, unter Anleitung bei der Ernte der Äpfel zu helfen, zum anderen baut unsere Holzwerkstatt die hübschen Holzkisten für die 0,7 Liter Saftflaschen, die auch in unserem Hofladen zu kaufen sind", wirbt sie.

Um das gemeinsame Projekt auf eine noch breitere Basis zu stellen, soll im März in fachkundlicher Begleitung durch den "Apfelpapst" Eckehard Brandt auf dem Gelände am Rande Ohes eine große Obstwiese mit 50 Apfelbäumen angelegt werden. Ein Sponsor für die Bäume ist mit der Audi-Stiftung auch schon gefunden.

"Dort können unsere Klienten im geschützten Raum arbeiten. Denn nicht alle trauen sich zu, das Gelände zu verlassen", erläutert Arijane Grant. In Sachsenwaldau, das zurzeit gut 150 Menschen ein Zuhause gibt, wurden zudem Holundersträucher und Rhabarber angepflanzt. "Wir haben Holundersirup aus den Blüten hergestellt. Aber es wurden auch Fliederbeeren geerntet. Sie und der Rhabarber gehen mit in die Saftproduktion."

Arijane Grant bittet um Unterstützung. "Wer in seinem Garten Apfelbäume stehen hat, die tragen und nicht abgeerntet werden, sollte sich bei uns melden, damit die angeleiteten Pflückteams sie im Herbst abernten können. Die Teams werden gebracht und begleitet, die Äpfel werden umgehend abgeholt und direkt in der Mosterei verarbeitet", erläutert sie.

Wer die überflüssigen Äpfel spenden möchte, erreicht Arijane Grant unter Telefon (0 41 04) 97 13 17.