Wohltorf: Rolf Birkner gestorben

Er hat die Gemeinde geprägt und erst im vergangenen Juni seinen Rücktritt bekannt gegeben. Jetzt ist Wohltorfs langjähriger Bürgermeister Rolf Birkner im Alter von 80 Jahren nach langer und schwerer Krankheit gestorben. Seit 1986 war er aktiv als Mitglied der Wohltorfer Wählervereinigung (WW) in der Gemeindevertretung tätig, sechs Jahre lang als stellvertretender Bürgermeister. Danach führte er die Gemeinde 18 Jahre lang als Bürgermeister. Hauptberuflich war Birkner Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei in Hamburg. Als Fachanwalt war er auf Steuerrecht spezialisiert.

Zur traditionellen Maifeier im vergangenen Jahr kam Rolf Birkner, schon gezeichnet von der Krankheit, zusammen mit seiner Frau Eva. Es war für viele Wohltorfer die letzte Gelegenheit, ihren beliebten Bürgermeister noch einmal zu sehen. Zu den großen Projekten, an deren Realisierung Birkner in seiner Amtszeit für die Gemeinde beteiligt war, gehört die Untertunnelung der Bahngleise im Zuge des Ausbaus der Bahnstrecke Hamburg-Berlin. Er hat sich sehr dafür eingesetzt, dass ausreichende Lärmschutzmaßnahmen umgesetzt wurden und statt einer Brücke über die Bahngleise ein Tunnel gebaut wurde. Bedingt durch die Ämterzusammenlegung im Jahr 2008 wurde die Wohltorfer Verwaltung aufgelöst.

Birkner zog mit seinem Büro ins Aumühler Rathaus, wo er Tür an Tür mit seinem Amtskollegen Dieter Giese arbeitete. Mit Dieter Giese - passionierter Pfeifenraucher wie Birkner - verband Rolf Birkner eine langjährige Freundschaft. "Ich habe ihn immer sehr geschätzt, als Freund und als Kollegen", sagt Giese. "Wir waren über viele Jahre gut befreundet, haben Ausflüge und Radtouren gemeinsam erlebt." Giese erinnert sich an eine angenehme Zusammenarbeit, Probleme konnten durch die kurzen Wege meist schnell gelöst werden. "Rolf Birkner hatte einen unbändigen Lebenswillen und er hat nicht gerne über die Krankheit gesprochen", erinnert sich Giese an seinen Freund, den er als sehr pflichtbewussten und engagierten Bürgermeister in Erinnerung behält. "Ich hätte ihm noch einige schöne Jahre gewünscht," sagt Giese, der von Birkners Tod sehr betroffen ist.

Wohltorfs amtierender Bürgermeister Gerald Dürlich ist Familie Birkner ebenfalls freundschaftlich verbunden. "Wir sind gemeinsam Mitglieder im Freundeskreis der Verschwisterungsgemeinde mit Sleen in den Niederlanden", sagt Dürlich. "Ich werde Rolf Birkner als besonnenen Mensch in Erinnerung behalten, der vorausschauend gehandelt hat und in der Gemeindevertretung versucht hat, einen Konsens zu finden, was ihm häufig gelungen ist." Birkner habe für eine kollegiale Zusammenarbeit der Fraktionen gesorgt.

Die Trauerfeier für Rolf Birkner ist am Freitag 27. Februar, 11 Uhr, in der Heilig-Geist-Kirche Wohltorf, die Beisetzung anschließend auf dem Aumühler Waldfriedhof.