Ü-60-Lobby: Acht Kandidaten werden ohne Wahlgang berufen

Zwölf Jahre lang kümmerte sich ein Seniorenrat in Wentorf um die Belange und Probleme der älteren Bevölkerung. Aus dem Rat wird nun ein Beirat, der neben einem Budget auch über Rederecht in den Sitzungen verfügt. Und auch die Besetzung ändert sich ab April - dazu ist nicht einmal eine Wahl nötig.

"Bei uns haben sich acht Senioren um einen Platz im Beirat beworben. Gewählt werden muss erst, wenn sich mehr als zehn Bewerber finden", sagt Ordnungsamtsleiter Sascha Kröger. Damit werden alle Bewerber am Donnerstag, 19. März, in der Gemeindevertretung per Beschluss in den Seniorenbeirat gewählt. Die für kommenden Montag, 23. Februar, angesetzte Wahl fällt also aus.

Damit kann auch Hannelore Borcholte (73) aufatmen. Denn ihre Wahlzeit war bereits am 31. Oktober abgelaufen. Sie führt Wentorfs Seniorenrat seit zwölf Jahren als Vorstandsmitglied und hatte sich dafür eingesetzt, dass Nachfolger gefunden werden.

Der alte Vorstand hat das Feld gut bestellt

Nun macht sie das gut bestellte Feld frei. Gemeinsam mit Manfred Schütze (77), mit dem sie in ihrer dritten Amtsperiode den Vorsitz des neunköpfigen Teams übernommen hatte, treten die beiden Seniorenräte "aus Altersgründen" zurück.

Zu tun gibt es genug. 3674 Senioren im Alter über 60 Jahren leben in Wentorf, 28 Prozent der Einwohner. So gibt der Seniorenbeirat Ratgeber für ältere Menschen heraus, organisiert Ausflüge. Und es gab auch Erfolge auf politischer Ebene: So, dass die Fußgängerampel an der Hauptstraße abends wieder angeschaltet wird - Rollatorfahrer hatten sich beschwert.

Computerkurse, Bridge-Nachmittage und Wanderungen organisieren in Wentorf ab April ehrenamtlich: Berthold Driemeyer, Matthias Hardt, Rosemarie Klinzing, Ansgar Koplin, Alfred Schramm, Dietmar Unger, Klaus-Dieter Venzlaff und Hildegard Waltz.