Reinbek (hof). Mehr als 200 Besucher strömten gestern zum Start des zweiten Stormarner Figuren-Theater-Festivals ins Schloss.

Kulturchefin Elke Güldenstein und Landrat Klaus Plöger eröffneten das Festival und die Begleitausstellung im Krummspanner unterm Dach. Am 18. Februar startet mit "Väterchen Frost" das Puppentheaterprogramm.

Im Krummspanner sind bis zum 6. April Szenenfotos, Puppen und Kulissen der ehemaligen Puppenbühne Rhabarber zu sehen. Mit dem trotteligen Karl und dem gradlinigen Albert machte sich die Truppe in den 70er-Jahren einen Namen. Entwickelt wurden sie von den Freunden Bernd Hof, Franz Winzentsen sowie Holger und Sigrid Sajuntz. "Von Anfang an stand die Lust am kollektiven Improvisieren im Vordergrund", sagte Sajuntz gestern. Am Spritzenplatz in Altona richteten sie eine Bühne ein, und gaben 1975 sogar ein Gastspiel im Reinbeker Rathaus. Holger Sajuntz hat die Puppen in mühevoller Kleinarbeit noch einmal für die Ausstellung im Krummspanner in Szene gesetzt. Da stecken sie zum Beispiel ihre Pappnasen in die Speichen eines Fahrrades. Bei den Aufführungen damals hätten sie darüber gefachsimpelt, was man mit dem Drahtesel so alles machen kann, erklärte Sajuntz. Zum Beispiel die Pedalen als Karussell benutzen oder Geräusche machen. Besonderen Spaß hatte Enkel Aki, der jedes Mal beim Besuch von Oma und Opa die Puppen mit Hallo begrüßte. Grund genug für Opa Holger, die Puppenausstellung dem fast zweijährigen Knirps zu widmen.

"Ich hätte gar nicht gedacht, dass es die Puppen noch alle gibt", sagte etwa Renate Brömmer. Die pensionierte Lehrerin aus Hamburg ist ein Fan der Rhabarber-Truppe. "Von den Puppen habe ich mich immer auch inspirieren lassen für den Werkunterricht mit meinen Schülern. Besucher Uwe Huntenburg hat für sein privates Kasperletheater schon mal ein paar Puppen nachgebaut, wie zum Beispiel die kleine Scheuerbürsten mit Löffelärmchen und großen Pappaugen.