Blutspenden: Senior als Vorbild geehrt

Blutspender retten Leben. Wie vielen Menschen er bisher geholfen hat, weiß Michael Wulff natürlich nicht. Dass es viele waren, ist zu vermuten, denn jetzt ließ er sich das 125. Mal im Rickertsen-Haus anzapfen. In knapp 50 Jahren hat der 69-jährige Senior aus Billstedt mehr als 62 Liter seines Blutes abgegeben. Im Schnitt fünf Mal im Jahr fährt er nach Reinbek zum Spenden. "Hier ist es nett und das Essen schmeckt ausgezeichnet", begründet Michael Wulff seine Anfahrt. Mit seiner Schwester Barbara Sielaff liefert er sich fast ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Anzahl der Blutspenden. "Leider konnte sie heute nicht mitkommen, weil sie gerade Antibiotika einnimmt", erzählte Wulff. Sie lebt in Reinbek und habe ihn hier sozusagen eingeführt. Seine Blutgruppe 0 teilt er übrigens mit nur sechs Prozent der Bevölkerung.

Die Abnahmeprozedur ist für Michael Wulff Routine. Schnell füllte er den Anmeldebogen und den Fragenkatalog aus, bei dem Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahmen oder Auslandsreisen abgefragt wurden. Bei der anschließenden ärztlichen Untersuchung wurden sein Blutdruck und sein HB-Wert gemessen. Erst danach legte er sich auf eine der Liegen und wurde von einer der Krankenschwestern für die Blutentnahme verkabelt. Nach der Blutspende ließ sich der Jubiläumsspender die belegten Brote, die ihm Angela Engelke und Sibille Eggers reichten, schmecken.

Auch Jens Lüdemann kommt regelmäßig zum Blutspenden nach Reinbek. "Dieses Mal ist meine 88. Spende", erklärte der 65-jährige Escheburger. Vier bis fünfmal im Jahr lässt er sich anzapfen. Zwei vorbildliche Beispiele. Leider lasse das Spendenaufkommen in der Bevölkerung nach, sagte Till Bormann vom DRK Kreis Stormarn. Umso wichtiger sind die Blutspendetermine, die das DRK regelmäßig anbietet. Spenden kann jeder ab 18 Jahren bis hin zum 70. Lebensjahr. Mit Zustimmung des Hausarztes sogar bis 72 Jahre.