Reinbek (hof). Die Abschlussprüfung hatte es in sich.

Es mussten Schnittwunden und Verbrennungen genauso verarztet werden wie die richtige Lagerung eines Patienten bei Verdacht auf Herzinfarkt. Auch das richtige Verhalten bei einem Verletzten, der sich eine Glasscherbe in den Fuß getreten hatte, gehörte zu den praktischen Prüfungsaufgaben zum Schulsanitäter.

Zusätzlich mussten die Teilnehmer in einem theoretischen Test 15 Fragen beantworten. Dazu zählten beispielsweise auch die korrekten Angaben bei einem Notruf. "Ihr habt das alles super gemacht", lobte Marita Doberenz vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und überreichte in dieser Woche 20 Schülern der Sachsenwaldschule in der Aula ihre Urkunden. "Die solltet ihr sicher aufbewahren, denn sie machen sich in jeder späteren Bewerbung gut, zeigen sie doch eure soziale Kompetenz." Das Erste-Hilfe-Zertifikat könnten die Schüler zudem für eine Führerscheinprüfung verwenden.

Ausgebildet wurden die 17 Mädchen und drei Jungs im Alter zwischen 14 und 16 Jahren von Niel Grund und André Hellerich, die beide beim ASB-Landesverband Hamburg ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren. Drei Schultage, an denen die Schüler freigestellt wurden, sowie zwei Wochenenden dauerte die Ausbildung, die von den Lehrern Astrid Hansen und Markus Ibold begleitet wurde. Der Studienrat (29), der seit einem Jahr an der Reinbeker Schule unterrichtet, hatte auch die Idee für den Schulsanitätsdienst, den es auch an anderen Schulen gibt.

"Ich habe das Bioprofil und will vielleicht später Medizin studieren", begründete etwa Lisanne Mauritius (16) ihre Teilnahme an der Sanitäter-Ausbildung. Florian Monien hingegen möchte später als Rettungspilot arbeiten und fand es passend, erst einmal Schulsanitäter zu werden. Andere Schüler betonten, dass sie sich jetzt nicht mehr so hilflos fühlen würden, wenn sie sehen, dass es jemandem schlecht geht. Die Kosten für den Schulsanitätsdienst in Höhe von 1800 Euro trägt der Förderverein des Gymnasiums. Nun werden stets zwei Schulsanitäter den Bereitschaftsdienst übernehmen.