Adelheid Kunde ist das Herz von Jugendring und DRK

Das Herz des Jugendrings Sachsenwald heißt seit mehr als zwei Jahrzehnten Adelheid Kunde. Zusätzlich ist die gelernte Herrenschneiderin seit sechs Jahren im DRK-Ortsverein aktiv. Urlaub machen oder einem Hobby nachgehen - das gibt es für Adelheid Kunde eigentlich nie. Sie widmet ihre komplette Freizeit ihren Ehrenämtern - und das mit voller Leidenschaft. Für dieses Engagement ist die 54-Jährige, die seit 1961 in Aumühle lebt, nun für den von der Volksbank Bergedorf und unserer Zeitung ausgelobten Bürgerpreis nominiert, der seit 1999 jährlich vergeben wird.

Von Adelheid Kundes Engagement profitieren alle Generationen. Kinder und Jugendliche erleben seit vielen Jahren im Sommer ein tolles Ferienprogramm, die Eltern freuen sich über die willkommene Abwechslung. Auch die Senioren kommen nicht zu kurz, denn mittlerweile gibt es auch für sie ganzjährig Angebote. Adelheid Kunde hat sich für den Jugendring ein festes Team aufgebaut, auf das sie sich verlassen kann. Ältere Jugendliche und junge Erwachsene betreuen die verschiedenen Freizeitaktivitäten mit den Kindern. "Der Jugendring bleibt auch weiter unter meiner Regie", erklärt sie.

"Es gibt heute so viel Stress schon bei den Kindern", hat die Mutter zweier erwachsener Söhne festgestellt. "Ich freue mich, wenn sie sich hier im DRK-Haus treffen und sich erholen können." Ihr macht die Arbeit mit den Kindern einfach wahnsinnig viel Spaß, zu jedem Treffen backt sie sogar einen Kuchen.

Auch als das DRK-Haus in den vergangenen beiden Jahren umgebaut wurde, war die Aumühlerin beteiligt. Ein Jugendzentrum fehlt in der Gemeinde zwar, aber das DRK-Haus ist zu einem "Haus der Kommunikation" geworden, wie Adelheid Kunde es nennt. An allen fünf Wochentagen öffnet meist sie selbst die Tür. Montags und mittwochs gibt sie Kleidung in der Kleiderkammer aus. "Hier ist der Bedarf sehr gestiegen durch die Flüchtlinge", erklärt die engagierte Frau. Die Hilfsbereitschaft in Aumühle ist groß, es werden viele Spenden abgegeben. Bei der Arbeit trägt die 54-Jährige immer ein DRK-Shirt, das schaffe Vertrauen. Für die Menschen und ihre großen und kleinen Anliegen hat sie immer ein offenes Ohr. Mal sind es Kochtöpfe, die fehlen, mal wird Hilfe bei einem Behördengang gebraucht oder einfach nur jemand, dem man seine Nöte erzählen kann.

Das Angebot im DRK-Haus ist bunt: Nähkurse für Kinder und Erwachsene fördern die Kreativität, Spielnachmittage und gemeinsames Kochen für Senioren sind ein prima Rezept gegen die Einsamkeit, Yoga für Grundschulkinder sorgt für Entspannung und einmal monatlich gibt es im "Ideen-Café" mit Vorträgen, Geschichten oder anderen Aktivitäten neue Anreize. Adelheid Kunde und die anderen Mitarbeiter versuchen jetzt, auch die Flüchtlinge und besonders deren Kinder zu integrieren. Viele der neuen Mitbürger haben Vertrauen gefasst. Die Kommunikation läuft dann auf Englisch. "Oft aber auch mit Händen und Füssen, bis wir uns verstehen", sagt sie. Ihre Motivation: "Man gibt seine Zeit und erntet ein Strahlen".