Wentorf wirbt mit überschaubarer Größe und neuen Räumen

Neugierig verfolgt Levin jeden Handgriff der drei älteren Schüler. In weißen Kitteln sind Marius, Markus und Luca im modernen naturwissenschaftlichen Trakt mit einem ganz besonderen Projekt beschäftigt, das beim Tag der offenen Tür an der Gemeinschaftsschule Wentorf die Blicke der jungen Besucher auf sich zieht. Die Zehntklässler stellen Styroporbälle aus Polystyrol her.

An einem anderen Tisch im Chemieraum lodert eine Flamme und Schüler Nico Ziems erklärt den Kindern, wie man Alkohol destilliert. "Unterricht hautnah" hieß das Motto gestern. Hinter die Türen blicken, die Schule kennenlernen und vielleicht auch Vergleiche mit der Gemeinschaftsschule in Reinbek ziehen, die gestern ebenfalls ihre Türen geöffnet hatte. Hintergrund: Beide Schulen kooperieren jetzt, bieten eine Oberstufe an, an der Gemeinschaftsschüler das Abitur machen können.

"Toll, da kann man gleich mal sehen, was hier so los ist", freute sich Levin. Die Schule gefällt dem neunjährigen Grundschüler. Mutter Melanie Kühne findet es vor allem gut, dass die Schule so nahe ist. "Das ist für uns ein wichtiges Kriterium." Norbert Hamann könnte sich auch vorstellen, seinen Sohn in Reinbek anzumelden. Wegen des kurzen Schulweges könnte die Entscheidung jedoch zugunsten Wentorfs ausfallen. Die neunjährige Rianna, die in Kröppelshagen wohnt und die Grundschule in Börnsen besucht, ist flexibel bei der Schulwahl. "Eine Freundin wird ans Gymnasium in Wentorf gehen, eine andere an diese Schule", erklärte sie. Mutter Anja Dröse hat sich auch das Gymnasium angeschaut. "Heute wollen wir mal ein bisschen Atmosphäre schnuppern und schauen, was diese Schule so zu bieten hat." Jedes Jahr stehen diverse Eltern und Kinder vor der Frage: Wohin nach der Grundschule? Dass sie nun auch eine Oberstufe anbieten kann, sei ein großer Pluspunkt, sagt Schulleiterin Susanne Wischmeyer. Die 47-Jährige hat 18 Jahre an der Gesamtschule Wiesenfeld in Glinde gearbeitet, bevor sie nach den Sommerferien 204 nach Wentorf kam.

Doch nicht nur die gute Ausstattung und die Oberstufe, sondern auch die gute Anbindung, beispielsweise nach Börnsen, ist für einige Eltern wichtig. Vize-Schulleiterin Karin Heidrich-Johns, kennt den Charme ihrer Schule: "Sie ist mit etwa 440 Kindern gemütlich und überschaubar, dazu integrativ und inklusiv."