Gemeinschaftsschule: Reinbek und Wentorf stimmen Kooperation ab - Das Interesse reicht bis Bergedorf

. In Reinbek gehen derzeit zwei Pilotprojekte an den Start. Während die Feuerwehr Reinbek, wie berichtet, erstmals mit einem Führungs-Trio antritt und damit landesweit die Nase vorn hat, plant die Gemeinschaftsschule eine Kooperation mit Wentorf. "Die gibt es so in Schleswig-Holstein noch nicht", sagt Bürgermeister Björn Warmer.

Denn die von Kiel kurz vor Weihnachten genehmigte Oberstufe wird mit der Gemeinschaftsschule in Wentorf einen zweiten Standort haben. Ein ehrgeiziges Projekt, sind sich alle Beteiligten einig. In wenigen Wochen muss das Konzept stehen, damit die Gemeinschaftsschüler ab dem kommenden Schuljahr den Weg zum Abitur einschlagen können.

"Bislang haben wir ein Raumkonzept erstellt", erklärt Verwaltungschef Warmer, der mit Wentorfs Bürgermeister Matthias Heidelberg, den Schulleitern und Schulentwicklungsplaner Wolf Krämer-Mandeau an einem Tisch gesessen hat. Fest steht schon jetzt: Die Gemeinschaftsschule am Mühlenredder muss saniert werden. Besonders die naturwissenschaftlichen Räume sind seit Langem nicht mehr in einem zeitgemäßen Zustand. Auf jeden Fall braucht die Schule am Mühlenredder zwei Container mit zwei Klassenräumen.

Um die zukünftige Oberstufe auch inhaltlich mit Leben zu füllen, haben alle Zehntklässler in den vergangenen Wochen an einer Umfrage teilgenommen. Ziel war es, herauszufinden, wo die Interessensschwerpunkte liegen. "Besonders das gesellschaftswissenschaftliche Profil ist bei den Schülern gefragt", weiß der kommissarische Schulleiter Thomas Diedrich. Ein Profil mit dem Schwerpunkt Sprachen wird es in Reinbek nicht geben.

"Die Gymnasien fangen mit der zweiten Fremdsprache viel früher an. Das können wir nicht leisten", so Diedrich. Derzeit gibt es in Wentorf und Reinbek 65 Mädchen und Jungen, die an der Gemeinschaftsschule Abitur machen möchten. Das wäre ausreichend, um das Projekt erfolgreich zu starten.

"Andere Schulen sind mit 70 Schülern gestartet, waren am Ende noch 35. Andere waren anfangs 40 und am Ende 65", sagt Thomas Diedrich. Demnach sei es schwer, für Reinbek eine zuverlässige Prognose abzugeben. Fest steht: Derzeit hat die Schule 520 Schüler, vor drei Jahren waren es noch 350. "Für die Oberstufe haben wir sogar schon Anfragen aus Bergedorf", weiß Agnes Vittinghoff, stellvertretende Schulleiterin. Unterstützung bekommen sie und ihre Kollegen von der Gemeinschaftsschule Barsbüttel, die jetzt ihre sogenannte Tandemschule ist.

Inzwischen steht auch der direkte Draht nach Kiel für das ehrgeizige Oberstufenprojekt. "Mitarbeiter des Ministeriums kommen und gucken sich in zwei Wochen unsere Schule an", freut sich Reinbeks Schulleiter Thomas Diedrich. Auch wenn er dem Besuch dann noch keine sanierte Schule präsentieren kann.