Ehepaar Ruge plant Chopin im Michel

Klassische Musik in einem Autohaus, Ballettaufführungen auf dem Airbus-Gelände, Benefizkonzerte im Michel - bei der Planung ihrer Veranstaltungen denkt die Chopin-Gesellschaft gern in größeren Dimensionen. Vor drei Jahren haben Elisabeth und Peter Ruge aus Aumühle die Gesellschaft gegründet, wollen Chopin, seine Musik und sein Leben einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. "Inzwischen haben wir mehr als 80 Mitglieder", freut sich Schatzmeister Rolf Nerlich.

Es sei die Art und Weise, wie das Programm präsentiert wird, die so überzeuge, ist er sicher. Neben dem Hauptakteur bietet die Chopin-Gesellschaft mit der "Startbühne" jungen Nachwuchstalenten eine Gelegenheit, sich einem musikinteressierten Publikum zu präsentieren. Dazu kommen die professionelle Moderation am Konzertabend und die Qualität der Darbietungen.

Eines der Ziele ist es, immer die Balance zu halten zwischen Polen und Frankreich, den beiden Ländern, in denen Frédéric Chopin (1810-1849) gelebt und gearbeitet hat. In den zwei Jahren seit Gründung der Gesellschaft ist es dem Vorstand gelungen, ein Netzwerk aus Förderern und Musikbegeisterten aufzubauen, das immer wieder neue, interessante Konzerte und Veranstaltungsorte ermöglicht.

Die Idee, im vergangenen Jahr ein großes Autohaus in Reinbek in einen Konzertsaal zu verwandeln, kam beim Publikum super an. Mit diesem Konzept wollen die Ruges auch ein jüngeres Publikum ansprechen und diejenigen erreichen, für die Klassik vielleicht nicht zu den bevorzugten Musikrichtungen gehört.

Gastgeber für das Auftaktkonzert in diesem Jahr ist am 11. März erneut der polnische Generalkonsul in Hamburg. Im Juni ist die Chopin-Gesellschaft unterwegs nach Frankreich. Die Reisen gehören zum Jahresprogramm und sind so beliebt, dass die Tour längst ausgebucht ist. Es folgen das Familienkonzert "Chopin für Kinder und Erwachsene" im Juli in Aumühle, ein Klavierfestival in Hamburg, ein großes Konzert im Schloss Reinbek im September und zum Ausklang erneut ein Gala-Dinner-Konzert auf Gut Schönau.

Ohne Sponsoren wäre ein solches Jahresprogramm nicht zu realisieren. "Für große Konzerte brauchen wir zwischen 4000 und 6000 Euro", rechnet Schatzmeister Nerlich vor. Honorare müssen gezahlt, der Konzertsaal gemietet und Instrumente zur Verfügung gestellt werden. Dank der Mitgliedsbeiträge, der Erlöse aus dem Kartenverkauf und großzügiger Sponsoren ist das alles möglich. "Wir arbeiten immer auf hohem Niveau", sagt Elisabeth Ruge.

Die Vorstandsmitglieder haben immer wieder neue Ideen. Elisabeth Ruge würde gern ein Benefizkonzert organisieren und hat dafür den Michel als Veranstaltungsort ins Auge gefasst. Die erste Auftragsproduktion der Chopin-Gesellschaft soll vom Bundesjugendballett mit "Undine" 2016 umgesetzt werden - ein Projekt, auf das Peter Ruge stolz ist.

Weitere Informationen zur Gesellschaft finden Musikinteressierte im Internet unter www.chopin-hamburg.de .