Standort: Abfallwirtschaftsstation Südholstein auf Suche nach neuem Grundstück

Ein alltägliches Bild zu Stoßzeiten vor der Abfallwirtschaftsstation am Glinder Weg in Schönningstedt: In der Sackgasse, an deren Ende der Recyclinghof liegt, bilden sich lange Autoschlangen. An manchen Tagen reichen diese bis an die Königstraße zurück. Mit der Folge, dass die Anwohner nicht von ihren Grundstücken kommen oder nach dem Einkaufen minutenlang in der "Schlange stehen" müssen.

"Wir wissen, dass die Zufahrt immer sehr stark belagert ist", sagt Olaf Stötefalke, Sprecher der Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH). "Deshalb sind wir auch schon länger auf der Suche nach einem neuen Grundstück", so Stötefalke. Ein Standort, der in Glinde ins Auge gefasst worden war, sei aber leider nicht realisierbar. In Gesprächen mit der Stadt Reinbek solle nun nach weiteren Alternativen gesucht werden.

Politik wünscht sich an der Stelle Wohnbebauung

Das Ergebnis wird auch von Seiten der Politik ungeduldig erwartet. "Wir sind mit der jetzigen Lage todunglücklich. Das ist für die Anwohner unzumutbar", sagt Bürgervorsteher Ernst-Dieter Lohmann (CDU). Auch im Zuge der Bebauungsplanungen für Schönningstedt sei vorgesehen, über eine Verlagerung zugunsten von Wohnbebauung nachzudenken.

Die anderen Fraktionen haben das Thema in den Fachausschüssen ebenfalls immer wieder angesprochen. SPD-Fraktionschef Volker Müller hat sogar konkrete Vorschläge für eine Alternativfläche. Es gebe zwar noch geeignete städtische Flächen in Büchsenschinken, aber in der Nähe würde sich eine im Eigentum der Stadt befindliche Lagerfläche hinter dem Betriebshof südlich der Straße Steinerei eignen. "Das liegt im Gewerbegebiet und würde keine Anwohner stören", ist er sicher.

Denn der Andrang ist groß. Die Mitarbeiter am Glinder Weg haben alle Hände voll zu tun. Im vergangenen Jahr 2014 waren 80 000 Kunden mit vollen Kofferräumen vorgefahren, nennt Stötefalke Zahlen. "Und die sind ständig steigend", fügt er hinzu. Im vergangenen Jahr kamen insgesamt 9000 Tonnen Abfall zusammen. Darunter waren 5000 Tonnen Grünabfall, 1650 Tonnen Sperrmüll und 1100 Tonnen Bauschutt. Hinzu kommen 500 Tonnen Elektroschrott und Kühlgeräte.