Integration: Schulhort braucht Geld, damit niemand von Betreuung ausgeschlossen werden muss

Seit 1997 betreut der gemeinnützige "Verein Feste Grundschulzeiten Aumühle" (VFGA) Grundschulkinder an der Fürstin-Ann-Mari-von-Bismarck-Schule nach der Unterrichtszeit. "Wir sind eine Eltern-Initiative mit dem Ziel, für eine verlässliche Betreuung in der Schulzeit und auch in den Ferien zu sorgen", erklärt Lucia Tilmes, pädagogische Leiterin des Vereins.

Auf diese Verlässlichkeit setzen inzwischen die Eltern von 114 der insgesamt 160 Aumühler Grundschüler. Ein Mittagessen nach dem Unterricht, Hilfe bei den Hausaufgaben, Spiel- und Bastelangebote - all das gehört dazu.

Seit einigen Monaten erleben die Grundschüler darüber hinaus, wie gelebte Integration funktioniert. Denn mittlerweile gehören auch vier Kinder aus Flüchtlingsfamilien zu den "Betreuten", wie sie die Vereinsmitglieder nennen.

Damit gibt es aber ein Problem, denn ihre Eltern sind nicht in der Lage, die monatlichen Betreuungskosten in Höhe von 100 Euro aufzubringen. Zu diesen vier Kindern kommen weitere drei Kinder aus sozial schwachen Familien, denen ebenfalls das Geld fehlt. Für diese Familien gibt es zwar einen Zuschuss aus dem Teilhabe-Paket des Bundes. Der beträgt aber gerade einmal zehn Euro monatlich.

Für den Verein bedeutet das zurzeit ein monatliches Defizit in Höhe von 630 Euro für die sieben Kinder. "Diese Summe könnten wir nicht dauerhaft auffangen. Wir müssten die Rücklagen aufbrauchen, die für Notfälle gedacht sind."

Hilfe gibt es jetzt seitens der Gemeinde. Einstimmig haben die Gemeindevertreter beschlossen, die Betreuungskosten wenigstens bis zum Ende des Schuljahres 2014/15 zu übernehmen. Der VFGA freut sich auch über Unterstützung von der katholischen Kirchengemeinde Reinbek durch Pfarrer Gerhard Gerding.

Für langfristigere Lösungen will der Verein jetzt auch selbst aktiv werde: "Wir suchen Paten für die Kinder oder Sponsoren, die uns finanziell unterstützen", so Tilmes. Wie hoch zum Beispiel ein monatlicher Beitrag ausfallen könnte, ist egal - im Augenblick zählt jede Hilfe.

Denn eines ist klar: "Wir wollen unbedingt, dass alle Kinder hier bei uns in der Betreuung bleiben können", betont Tilmes. Die Kinder aus den Flüchtlingsfamilien fühlen sich wohl in der Schule und im Hort, die Integration wird ihnen hier erleichtert. Es gibt Deutschunterricht und Hausaufgabenhilfe und wer die Kinder erlebt, staunt, wie schnell sie Deutsch lernen, wenn sie mit Gleichaltrigen spielen können.

Wer sich angesprochen fühlt und Hilfe leisten möchte, erreicht Lucia Tilmes unter der Telefonnummer: (041 04)975 85 70 oder per Mail an: team@vfga.de.