Gemeindefinanzen: Reinbek im Plus, Oststeinbek verliert Geld

"Nichts ist günstiger, als ein Kommunalkredit", weiß Reinbeks Kämmerin Isabella Randau. Sie begrüßt die derzeit niedrigen Zinsen. "Wir haben im Haushalt einen Kreditbedarf in Höhe von 5,7 Millionen Euro. Bei den Zinsen fällt es leichter, diesen Bedarf zu akzeptieren", so Randau.

Die historisch niedrigen Zinsen machten es möglich, die wichtigsten Investitionen für die Stadt zu tätigen. Dazu gehören neue Fahrzeuge für die Freiwillige Feuerwehr, die Erweiterung der Mensa der Grundschule Mühlenredder (930 000 Euro), Unterkünfte für Flüchtlinge (zwei Millionen) und eine neue Brandschutzanlage für das Schulzentrum in Reinbek. Wären die Zinsen nicht so niedrig, müsste man bei diesen Summen auf alternative Finanzierungskonzepte zurückgreifen. "Beispielsweise auf die Öffentlich-Private-Partnerschaft oder bei den Fahrzeugen auf Mietkauf", so Randau.

Keinen Grund zur Freude hat dagegen die Gemeinde Oststeinbek, die als eine der wenigen im Land noch schwarze Zahlen schreibt - und eine Rücklage von gut 21 Millionen Euro besitzt. "Wir schreien nicht 'Hurra', wir haben keine Kredite und unsere Guthabenzinsen haben sich mehr als halbiert", sagt Kämmerer Peter Kyrieleis.

In der Stadt Glinde, die in den vergangenen Jahren außer den ohnehin günstigen Förderkrediten bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW), keine Kredite aufgenommen hat, sieht das etwas anders aus. Zwar erhält Glinde für seine rund sechs Millionen Euro an liquiden Mitteln derzeit keine Zinsen. Das niedrige Zinsniveau könnte sich angesichts der vielen neu anstehenden Investitionen in Kitas, Schulen, Flüchtlingsheime, Gewässerkonzept und Kunstrasenplatz als günstig erweisen. "Wenn der Haushalt im Februar beschlossen wird und eine Kreditaufnahme notwendig sein sollte, dann werden wir davon profitieren, wenn die Zinsen weiter niedrig bleiben", sagt Stadtkämmerer Norbert Grunert.