Wentorf (kb). “Zuerst haben wir gar nicht mitbekommen, dass der Knick auf einem Teil unserer östlichen Grundstücksgrenze gefällt worden ist“, sagt Klaus Knappe (79).

Das Gelände seiner früheren Gärtnerei grenzt an die Lohe, in der jüngst im Auftrag der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein viele Bäume gefällt wurden. Doch dann habe der Imker, der in der Nähe seine Völker stehen hat, bemerkt, dass dort jede Menge Bäume fehlen. "Wir waren empört und haben gleich mit der Stiftung Kontakt aufgenommen", berichtet er weiter.

"Noch vor Weihnachten waren wir mit Knappes vor Ort, haben uns die Grenze erklären lassen und uns entschuldigt. Wir konnten uns auf eine Entschädigung einigen", sagt Mareike Zeddel, Sprecherin der Stiftung. "Jeder kann sich mal irren, es gibt keine Vermessungsunterlagen, und im Rahmen des Waldumbaus haben wir die Pappeln fällen lassen, damit die angestammten Eichen mehr Entfaltungsmöglichkeiten haben", erläutert sie.

"Wir haben die Entschuldigung angenommen. Man hatte uns das Holz angeboten. Aber wir können die dicken Stämme nicht bewegen, und Pappelholz hat keinen guten Heizwert. Das können wir nicht gebrauchen. Die Stiftung gibt es an die Papierindustrie", sagt der Wentorfer. Mit der Entschädigung könne man auch leben, weil die Stiftung versprochen habe, im Frühjahr Kopfweiden und Obstgehölze zu pflanzen, sagt Knappe. "Die Bäume sind wichtig als Bienenweide. Die Stiftung begrüßt die Imkerei, und wir müssen ja miteinander auskommen."

Insgesamt sei es nicht leicht, am Rande der Lohe klarzukommen. Die Hoffnung, die Stiftung könnte die Glashäuser, in denen Generationen von Geranien und andere Sommerblumen gezogen wurden, für ein Info-Zentrum nutzen oder auch die Idee, dort eine Erlebnisgastronomie anzusiedeln, scheiterten bislang stets am Geld und dem B-Plan, der eine landwirtschaftliche Nutzung vorsieht.