Hilfe: Politiker spenden fünf Fahrräder

63 Flüchtlinge leben derzeit in der Notunterkunft am Südring. Um leichter ihren Deutschunterricht zu erreichen, Einkäufe zu erledigen, zur Schule zu kommen oder auch um Ärzte und Ämter aufzusuchen, sind Fahrräder eine große Hilfe für diese Menschen, die ohne Habseligkeiten aus ihrer Heimat geflohen sind. Ihre Unterkunft liegt schließlich im Herzen des Gewerbegebietes - und ist damit weit ab vom Schuss. Damit die Flüchtlinge leichter aus der Unterkunft wegkommen, spendete der Landesvorstand von Bündnis 90/Die Grünen gestern fünf aufbereitete Fahrräder an die Flüchtlinge in Wentorf.

Dafür verzichteten die Politiker in diesem Jahr auf den Versand von Weihnachtskarten. Der gesparte Betrag wurde statt dessen in die Aufarbeitung von insgesamt 15 Zweirädern investiert. Die stammen vom Fahrradladen der "Brücke Schleswig-Holstein - Starthilfe Kiel - reCycle", der die Räder auch aufgearbeitet hat. Fünf Fahrräder erhielten Flüchtlinge in Kiel, fünf gingen nach Norderstedt und fünf weitere wurden gestern in Wentorf an ihre neuen Besitzer übergeben.

"Ich kann nun mit dem Rad zum Deutschunterricht, zum Fußballspielen und zum Einkaufen fahren", freut sich Machmud Said. Der 36-Jährige Mann aus Eritrea lebt seit drei Monaten in Wentorf. Grund zur Freude hat auch Manar Alarksosi (19). Der Syrer kann jetzt die Schule in Bergedorf leichter erreichen. "Die Räder sind an einzelne Personen gegangen. Es war eine schwere Entscheidung zu bestimmen, wer ein Rad bekommt. Wir haben lange überlegt, wie wir es mit der Aufteilung machen. Die Männer konnten alle Rad fahren. Im Frühjahr wollen wir einen Fahrradkursus für die Frauen anbieten und auch die Kinder sollen dann Räder bekommen", berichtet Wulf Sorge, der sich seit einem Jahr um die Flüchtlinge kümmert.