Wild: Tier vermutlich nach Schussverletzung verendet

Der Tod eines Feldhasen hat in der Lohe für Unruhe gesorgt und die Gräben zwischen Naturschützern und Hundebesitzern neu aufbrechen lassen. Blut und herausgerissene Fellteile am Hinterlauf ließen den Finder des verendeten Wildtieres an der Streuobstwiese hinterm Waldkindergarten vermuten, dass ein Hund das Tier zu Tode gejagt und gerissen habe. Doch die Vierbeiner gehören in diesem Fall nicht zu den Hauptverdächtigen.

Zu diesem Ergebnis kommt Armin Pleick. Der Brunsbeker ist im Auftrag der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein Jagdausübungsberechtigter für die Lohe. "Ich habe mir das Tier angesehen und keine Bisswunden festgestellt", so der Jäger. Er vermutet, dass der Feldhase in Folge einer Schussverletzung mit bleihaltigem Schrot verendet ist. Danach haben Rabenvögel den Kadaver zerfleddert. Er hat das Tier an anderer Stelle vergraben.

Feldhasen gehören nicht zu den Tieren, die auf der Jagdliste stehen, die die Stiftung vorgibt. "In der Lohe wird nur Schwarz- und Rotwild bejagt", erklärt Bernd Struwe-Juhl, Biologe und Flächenmanager der Stiftung. Ein Ziel des nationalen Naturerbes sei es, für Wildtiere wie den Feldhasen ein Rückzugsgebiet zu schaffen. Auch wenn dieser dokumentierte Tod eines Hasen nicht von Hunden verschuldet sei, appelliert Struwe-Juhl an Hundebesitzer, ihre Tiere nicht frei im Wald laufen zu lassen. Im kommenden Frühjahr soll in der Lohe die öffentliche Hundefreilauffläche eröffnet werden. An anderen Stellen bleibe es nach dem Waldgesetz bei der Anleinpflicht, die dann auch häufiger kontrolliert werde, so Struwe-Juhl. Jogger, Radfahrer, Spaziergänger, Hundebesitzer - ihre Interessen treffen in der Lohe aufeinander. Im Frühjahr, während der Brut- und Setzzeit, gelten für die Gassi-Gänger besondere Einschränkungen.

Jäger Armin Pleick hat bisher nicht beobachtet, dass Hunde Wildtiere durchs Gehölz hetzen, obwohl ihm solche Fälle zugetragen worden sind. Er kontrolliert im Auftrag der Stiftung den Leinenzwang, habe aber schon mal ein Auge zugedrückt, wenn er sieht, dass die Hunde gehorchen und in Fußnähe von Herrchen und Frauen laufen.