Harvester kommt nächsten Mittwoch

In der Lohe fällt jede fünfte Fichte oder Lärche. Die Durchforstungsarbeiten der Stiftung Naturschutz - seit 2011 Eigentümerin des Geländes - gehen am kommenden Mittwoch weiter. Ziel ist es, aus dem ehemaligen Truppenübungsplatz einen naturnahen Wald zu machen. Profitieren sollen Eberesche, Hasel, Stieleiche, Hainbuche und Schwarzerle. "Sie können künftig unter dem lichten Schirm der Nadelbäume besser keimen", erklärt Thomas Voigt von der Stiftung Naturschutz.

Derzeit stehen in der Lohe 60 Prozent Nadelbäume und 40 Prozent Laubbäume. "In den nächsten 20 Jahren soll sich das Verhältnis ändern. 80 Prozent Laub- und 20 Prozent Nadelbäume", erklärt Bernd Struwe-Juhl, Biologe der Stiftung. Ihm und seinen Kollegen ist es wichtig, nicht wie die sprichwörtliche "Axt im Walde" zu agieren, sondern behutsam vorzugehen. "Szenen wie vor einigen Jahren werden sich in der Lohe nicht wiederholen", sagt Voigt in Anspielung auf die umfangreichen Rodungsarbeiten, die zu Protest unter Anwohnern geführt hatten. Einige von ihnen nannten die Lohe aufgrund ihres Aussehens "Mondlandschaft".

Vor knapp zwei Jahren hat die Stiftung Naturschutz zusammen mit den angrenzenden Gemeinden, interessierten Bürgern und Nutzern der Wentorfer Lohe ein Entwicklungskonzept zur künftigen Nutzung und Entwicklung des 237 Hektar großen, ehemaligen Militärgeländes nach einjähriger Diskussion verabschiedet. Thema war dabei auch die Entwicklung der rund 130 Hektar großen Waldflächen. Einig waren sich Bürger und Experten, dass auf dem Weg zu einem naturnahen Wald in der Lohe die standortfremden Nadelholzbestände zugunsten von Laubmischwäldern verkleinert werden müssen.

Der von der Bundeswehr bis 1998 genutzte Übungsplatz wurde seit seiner Einrichtung 1937 landwirtschaftlich nicht genutzt, also nicht gedüngt, gepflügt oder mit Pestiziden behandelt. "Für den Naturschutz ist diese Ursprünglichkeit ein Glücksfall", sagt Thomas Voigt. Im kommenden Jahr sollen die letzten Hinterlassenschaften aus der Bundeswehrzeit, unter anderem die Panzerwaschanlage, rückgebaut werden.

Das Holz, das ab kommendem Mittwoch aus dem Wald geholt wird, wird übrigens verkauft. Der Erlös fließt wieder in Stiftungsprojekte.