Aumühle (ru). So groß wie in diesem Jahr war der Besucherandrang beim traditionellen Weihnachtsmarkt am Bismarckturm lange nicht.

Auch ohne den zuerst angekündigten und nach Protesten von Tierschützern wieder abgesagten Elefanten ist es Organisator Clemens Wülfing und seinem Team gelungen, mit dem Motto "Aumühle goes Afrika" zu begeistern.

Überall auf dem Markt stießen die Besucher auf das Thema: An der großen, von Kindern geschmückten Tanne hingen Bilder mit afrikanischen Tieren, es duftete nach Samosa-Teigtaschen, und mittendrin stand die Uganderin Luisa Natiwi, die seit 40 Jahren in Deutschland lebt. Auf Einladung von Wülfing war die Märchenerzählerin und Autorin in den Sachsenwald gekommen. Gebannt hörten die Kinder ihren mitreißend vorgetragenen Geschichten zu. Jonas (5) vom Krabbenkamp hat die Geschichte "Dr. Limilim der Urwalddoktor" so gut gefallen, dass er sich das Buch kaufte. Mit einer Widmung der Autorin zog der Junge strahlend davon.

Luisa Natiwi unterstützt in ihrer Heimat Hilfsprojekte. "Ich baue dort Lebenslernschulen auf", erklärte sie. Dort lernen Jugendliche nicht nur Lesen und Schreiben, sondern auch Praktisches wie Nähen, Krankenpflege und Landwirtschaft, damit sie später in Uganda mit einem Beruf für ihren Unterhalt sorgen können. Natiwi hatte die afrikanische Familie Toto mitgebracht, die mit ihren drei Kindern musizierte und für gute Stimmung sorgte.

"Ich finde die Idee mit dem Motto 'Afrika' toll", lobte Krippenleiterin Irmtraud Edler. "So rückt die Welt ein bisschen zusammen, und es passt zur aktuellen Flüchtlings-Thematik." Auch Kirsten Neuerburg gefiel das Programm. Mit ihrem Stand "Hühnergott" war sie zum dritten Mal dabei. "So viele Besucher waren zuvor noch nie hier." Nur die Temperaturen um Null Grad störten das afrikanische Flair.