Weihnachtsmarkt: Tierschützer verhindern Elefanten-Besuch

. Glühwein, Kinderpunsch und Bratwurst - das hat jeder Weihnachtsmarkt. In Aumühle sollte es an diesem Wochenende jedoch etwas ganz Besonderes geben. Passend zum Motto "Aumühle goes Afrika" hatte Organisator Clemens Wülfing einen Elefanten eingeladen. Ein absolutes Novum in der 30-jährigen Geschichte des Weihnachtsmarktes rund um den Bismarckturm. Der angekündigte Besuch des Dickhäuters vom Elefantenhof Platschow bei Parchim schlug jedoch schon hohe Wellen, bevor das Tier überhaupt einen Fuß auf das Gelände gesetzt hat. Kaum waren die Pläne bekannt, versuchten Tierschützer den Auftritt des Elefanten zu verhindern - allen voran die Gemeindevertreter von Bündnis 90/Die Grünen, Karen Schröder und Knut Suhk.

"Ich habe mit der PETA-Zentrale Deutschland in Stuttgart telefoniert und dort über die geplante Aktion informiert", erklärt René Goldade, grüner Kommunalpolitiker aus Dassendorf und aktiver Tierschützer. Daraufhin seien sowohl Aumühles Bürgermeister Dieter Giese als auch der Organisator, Clemens Wülfing, von der Tierschutzorganisation per Mail gebeten worden, Abstand davon zu nehmen, einen lebenden Elefanten auf dem Weihnachtsmarkt zur Schau zu stellen.

"Die Idee, das Thema Afrika auszuwählen ist gut, aber ein Elefant hat für mich nichts mit Weihnachten zu tun und gehört einfach nicht nach Norddeutschland", meint Karen Schröder. "Es hat wiederholt Unfälle mit Elefanten gegeben und deshalb wollen wir nicht, dass hier Elefantenreiten angeboten wird", ergänzt Goldade, der sowohl um die Sicherheit der Besucher als auch um das Wohl des Tieres besorgt ist. Unterstützung gibt es nun von Ordnungs- und Veterinäramt, die keine Erlaubnis erteilen.

Eine Entscheidung, die auch bei den Tierschutzorganisationen für Aufatmen sorgen wird. "Vier Pfoten" setzt sich seit Langem für ein Wildtierverbot im Zirkus und gegen die private Haltung von Elefanten, Löwen und Co. ein. Laut ihrer Schätzung reisen derzeit 82 Zirkusse mit Wildtieren durch die Lande. Hauptkritikpunkt der Tierschützer: Die Tiere fristen in viel zu kleinen Käfigen ein tristes Dasein, werden nicht artgerecht gehalten. Die Folge seien starke Verhaltensstörungen, wie Aggressionen oder Apathie.

Auch ohne Elefant ein tolles Angebot am Bismarckturm

Die Aumühler Tierschützer sind sicher, dass der Weihnachtsmarkt mit 20 Ständen auch ohne einen lebenden Elefanten ein Erfolg werden und den Besuchern Afrika näher bringen wird. Neben langjährigen Teilnehmern wie der Kirche, dem DRK, den Lions, der Feuerwehr und den Pfadfindern, der Bäckerei Baumgarten und der Schlachterei Schwieker wird es diesmal Neues zu entdecken geben. "Wir freuen uns auf Louisa Natiwi, eine Afrikanerin, die in Uganda bei den Nomaden aufgewachsen ist und heute in Hamburg lebt", erzählt Clemens Wülfing. Sie liest aus ihren Büchern, stellt afrikanische Kindersagen vor. Angeboten werden afrikanische Spezialitäten, außerdem gibt es Musik aus Afrika: Gospel und traditionelle Lieder.

Los geht es am Sonnabend um 14.30 Uhr, am Sonntag um 12 Uhr.