Engagiert: Dauerausstellung des Museumsvereins mit 100 Gästen im Krummspanner eröffnet

Mit einer festlichen Vernissage haben die Mitglieder des Museumsvereins ihre neue, ständige Ausstellung im Krummspanner eröffnet. Dicht gedrängt standen etwa 100 Gäste zwischen den neuen Vitrinen und warteten gespannt auf die Eröffnungsrede von Bürgervorsteher Ernst Dieter Lohmann. "Diese Ausstellung sichert die Zukunft der geschichtlichen Arbeit hier in der Stadt", erklärte er. "Ihre Schau ist ein echter Gewinn für Reinbek", dankte Kulturchefin Elke Güldenstein der Vereinsvorsitzenden Gisela Manzel und ihrem Team.

Nachdem im vergangenen Jahr die SPD den Anstoß zur Dauerausstellung gegeben hatte, ging alles ganz schnell. "Im März 2014 gab es grünes Licht und bereits acht Monate später stehen wir hier", zog Güldenstein Bilanz. "Der Museumsverein hat großen Anteil an dieser Ausstellung, die jetzt dauerhaft für alle Besucher zugänglich ist", dankte sie den engagierten Mitgliedern. "Viele Jahre lang hat man uns zwar zur Kenntnis genommen, aber auch immer schnell wieder vergessen", sagte Gisela Manzel, Vorsitzende des Vereins. Geändert habe sich das erst im vergangenen Jahr zum 775-jährigen Stadtjubiläum. "Da sind in Reinbek auf einmal die Augen aufgegangen für den Museumsverein", erinnert sie. Plötzlich wurde die Frage gestellt, was der Verein sich für die Zukunft wünsche.

"Wir waren zuerst ratlos, dann ging alles ganz schnell", schilderte Manzel die ersten Pläne zur Dauerausstellung, für die eine Arbeitsgruppe aktiv wurde. 10 000 Euro wurden zur Realisierung benötigt. Die Stadt beteiligt sich mit 7000 Euro, der Museumsverein hat den Rest beigesteuert.

Die Besucher waren begeistert von der Präsentation der vielen Exponate. Auf modernen, ausrollbaren Bannern, sogenannten Roll-ups, wird die Stadtgeschichte erklärt, dazu finden interessierte Besucher viele historische und zeitgenössische Bilder. In zehn Vitrinen liegen die vielen Exponate, die von Reinbeker Familien gestiftet wurden. Die reichen vom gut sortierten Handarbeitskasten über historisches Spielzeug bis hin zu einem Taufkleid und einer zweisprachigen Bibel von 1741. So gibt es besonders für die ältere Generation ein Wiedersehen mit lieb gewonnenen Erinnerungsstücken aus der Kindheit.

Sorgen bereitet der Vereinsvorsitzenden die schwindende Mitgliederzahl. Aktuell stehen zwar 89 Namen auf der Liste, doch der Verein ist, wie so viele andere auch, überaltert. "Seit zwei Jahren haben wir keine neuen Mitglieder mehr gewinnen können", bedauert Gisela Manzel, die deutlich betonte, dass sie den Verein keinesfalls auflösen wolle. Sie selbst ist seit der Gründung vor 25 Jahren aktives Mitglied. "Die Vorbereitungen für die neue Ausstellung waren harte Arbeit", erklärt die 75-jährige. Oft habe sie bis spät in der Nacht noch über den Texten oder Korrekturen gesessen. All das war am Mittwochabend vergessen. "Diese Ausstellung ist das schönste Geschenk, das der Verein zum 25. Geburtstag erhalten konnte", strahlte sie. "Wir sind noch sehr lange dabei, aber wir können diese Arbeit nicht ewig machen." Deshalb seien neue Mitglieder willkommen.

"Wir haben hier den Rahmen geschaffen für ganz viele Projekte", so Kulturchefin Güldenstein. Aufgrund der modernen Gestaltung sei es möglich, den Raum auch für Sonderausstellungen oder Projekte zu nutzen. "Es gibt jetzt einen Etat dafür und wir arbeiten mit dem Archivar Carsten Walczok zusammen", freut sie sich.

Im Anschluss an die Vernissage versammelten sich die Vereinsmitglieder, um das 25-jährige Bestehen zu feiern.

Wer im Museumsverein aktiv werden möchte, erreicht Gisela Manzel unter der Rufnummer (040) 722 45 46 oder unter manzel.reinbek@t-online.de.

Die Ausstellung zur Stadtgeschichte im Schloss ist mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.