Reinbek (amü). “Meine Beine wurden plötzlich dicker“, erinnert sich Regine Franz an die Zeit, in der sie als junges Mädchen besonders auf ihre Figur achtete.

Plötzlich war ihre Kleidergröße für Hosen zwei Nummern größer als die für Jacken. Die Haut schmerzte bei jeder Berührung. Erst nach mehr als 30 Jahren wurde die chronische Krankheit (Lipödem), an der sie leidet, diagnostiziert. Um anderen Frauen diesen Leidensweg zu ersparen, gründete die 55-Jährige vor drei Jahren in Kooperation mit dem Krankenhaus Reinbek die "Lymphselbsthilfe Stormarn". Die Gruppe lädt Interessierte für Sonnabend, 22. November, zu einer Informationsveranstaltung ins St. Adolf-Stift ein.

Von 15 bis 18 Uhr stehen in der Aula der Krankenpflegeschule (Nähe Parkpalette an der Loddenallee, Hamburger Straße 41) die Erkrankungen des Lymphsystems im Mittelpunkt. "Sie werden von Ärzten oft erst spät erkannt und solange als 'Fettsucht' oder venöse Insuffizienz erfolglos behandelt", sagt Regine Franz.

Auf dem diesjährigen 3. Lymphtag referiert unter anderem Markus Jonczyk, Facharzt in der Gefäßchirurgie am Krankenhaus Reinbek. Ferner demonstriert ein Physiotherapeut die Vorgehensweise bei einer Lymphdrainage. In einer Ausstellung im Foyer der Pflegeschule präsentieren sich von 14.30 Uhr bis 17 Uhr Sanitätshäuser und Netzwerke zum Thema Lymphödeme. Weiterhin wird das Projekt "Lymphenia" erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Innerhalb eines Jahres wurden unter Anleitung des Bildhauers Omar Reyes von den Gruppenmitgliedern Skulpturen geformt.