Hundesteuer soll teurer werden

Der Protest gegen die geplante Hundesteuererhöhung um 30 auf 120 Euro reißt nicht ab: Beim "Flashmob" (spontane Demonstration) vor dem Rathaus wurde es gestern Abend laut: Etwa 25 Hunde und ihre Halter demonstrierten. Während die Hunde fröhlich und lautstark ihre Artgenossen begrüßten, gab es von den Demonstranten konstruktive Vorschläge. Jutta Jeurink-Brill mit Neufundländerdame Molly plädiert für eine Härtefallregelung: "Rentner oder Halter mit geringem Einkommen sollten weniger zahlen. Für ältere Menschen ist der Hund oft der einzige Lebenspartner." Fehlende Bänke auf dem Hundeplatz in der Oberstadt monierte sie ebenso wie Christian Glomb mit seinem Labrador-Mischling, Glomb regte eine Besteuerung nach Größe der Hunde an. Gabriele Masch empörte sich: "Das ist eine Schweinerei, für zehn Ferraris gibt es keine Luxussteuer, aber für einen Hund greifen sie uns tief in die Tasche."

Die nächste Demonstration gegen die Erhöhung der Hundesteuer ist für Donnerstag, 27. November, ab 16.30 Uhr vor dem Rathaus geplant.

Wie berichtet, planen die Politiker, die Hundesteuer von 90 auf 120 Euro zu erhöhen. Das entspricht dem Satz umliegender Städte wie Schwarzenbek und Lauenburg. Eine entsprechende Beschlussempfehlung hat der Finanzausschuss im Zuge der Haushaltsberatungen getroffen (wir berichteten). Das letzte Wort haben die Ratsherren am 5. Dezember. CDU-Ratsherr Sven Minge nimmt die lauter werdende Kritik ernst. "Wir müssten eventuell über eine Sozialstaffel nachdenken. Nicht jeder Hundebesitzer kann sich die Erhöhung leisten", räumte er ein. Während die Hundesteuererhöhung bei den Haushaltsberatungen eine breite Mehrheit fand, ist die Einführung einer Zweitwohnungssteuer bei den Politikern indes durchgefallen. Wir hatten versehentlich berichtet, dass der Finanzausschuss dieser Steuer zugestimmt hatte.