Wentorf (ru). Ein Zufallsfund auf der Lohe erfreut die Mitarbeiter der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein: Der Biologe Dr. Friedrich Ulrich hat die seltene Sandstrohblume entdeckt.

"Sie wächst an einer Seitenböschung auf der Wentorfer Seite der Lohe in der Nähe der dort geplanten Hundefreilauffläche", freut sich Bernd Struwe-Juhl, Flächenmanager der Stiftung für die Lohe. Weitere Vorkommen dieser Blume sind dem Biologen nur aus einem Magdeburger und einem Husumer Bereich bekannt. Sie ist nach der Bundesartenschutz-Verordnung besonders geschützt und gilt als gefährdet.

Auf der Lohe ist der Standort der seltenen Pflanze weit genug entfernt von der Hundefreilauffläche, sodass es für die botanische Rarität keine Beeinträchtigung gibt.

Dr. Ulrich hat im Frühjahr eine Kartierung auf dem Areal vorgenommen und die Pflanzenvorkommen auf den Wiesen und Schafweiden erfasst. Die einzelnen Pflanzenarten wurden von ihm bestimmt und ihr Vorkommen auf der Karte eingetragen.

"Es wurden nicht nur die Sandstrohblume, sondern neun weitere Pflanzen, die auf der Roten Liste stehen, gefunden", erklärt Struwe-Juhl. Die Rote Liste Schleswig-Holstein führt bedrohte Pflanzenarten im Land auf. Zu den seltenen Pflanzen auf der Lohe gehören zum Beispiel Tausendgüldenkraut, Sumpf-Schafgarbe, Bergsandglöckchen und das vom Aussterben bedrohte Gefleckte Johanniskraut. "Sie sollen hier unbedingt erhalten bleiben", sagt der Fachmann.