Investition: Blockheizkraftwerk liefert Wärme und Strom

. Ein Schwergewicht ist gestern neben der Liegewiese des Freizeitbades Reinbek eingeschwebt. Sechs Meter lang, 2,50 Meter breit und hoch und 8000 Kilo schwer ist das Blockheizkraftwerk (BHKW), das der Badeanstalt in den kommenden Jahren ordentlich einheizen wird. Das Absetzen auf dem Betonfundament war Millimeterarbeit, die Mitarbeiter der Firma Griebel und Mahncke mit Fingerspitzengefühl meisterten.

430 000 Euro hat sich das E-Werk Sachsenwald die Maßnahme kosten lassen, die Freizeitbad Reinbek GmbH hat die Anlage für zunächst zehn Jahre gepachtet. "Eine Investition in die Zukunft des Freizeitbades", freut sich Geschäftsführer Holger Kehl.

Nach 20 Jahren mussten die alten Heizkessel im Untergeschoss erneuert werden. Das Freizeitbad hat sich im Zuge dessen nicht nur für die Errichtung von zwei neuen Heizkesseln, sondern auch für das Blockheizkaftwerk entschieden, um zusätzlich zur Wärme auch circa 55 Prozent des eigenen Strombedarfs selbst zu liefern.

Rund 350 000 Kilowattstunden bringt das neue BHKW - eine Menge, die dem Stromverbrauch von 90 Einfamilienhäusern entspricht. Die Wärmeerzeugung beläuft sich auf 640 000 Kilowattstunden, entsprechend rund 35 Einfamilienhäusern. Hinzu kommt die Wärmeerzeugung der beiden Heizkessel pro Jahr: rund 630 000 Kilowattstunden.

Die Kombination aus neuer Heizzentrale inklusive BHKW erspart dem Freizeitbad rund 28 000 Euro pro Jahr gegenüber einer reinen Heizkesselsanierung. "Diese Ersparnis ermöglicht es uns, die Eintrittspreise stabil zu halten. Und das, obwohl der Staat für die Benutzung der Sauna im kommenden Jahr nicht mehr sieben, sondern 19 Prozent Mehrwertsteuer verlangt", so Kehl. Auch in Sachen Umwelt kann das BHKW punkten. Der Ausstoß von Kohlendioxid verringert sich pro Jahr von 296 auf 129 Tonnen.

Die Anlage ist von mittlerer Größe. Eine noch größere anzuschließen, mache keinen Sinn, erklärt Kai Kröger, Technischer Leiter des E-Werk Sachsenwald. Denn ein Blockheizkraftwerk, betrieben mit Erdgas, muss von 8760 Stunden mindestens 6000 Stunden pro Jahr laufen, damit es sich lohnt. Das Freizeitbad Reinbek hat aber immer auch Schließzeiten. Das BHKW muss nun noch an das Erdgas-Wasser- und Stromnetz angeschlossen und mit den beiden Heizkesseln verbunden werden. Sollte irgendwo eine Störung auftreten, weiß es das E-Werk vermutlich sehr viel früher als das Freizeitbad selbst. Denn die Technik des Freizeitbades ist direkt mit dem E-Werk verbunden. Daten werden täglich ausgewertet.

Für Badleiter Holger Kehl ist das Blockheizkraftwerk mehr als nur ein Strom- und Wärmeerzeuger. Da der Pachtvertrag mit dem E-Werk Sachsenwald über zehn Jahre läuft, sei es auch ein Zeichen dafür, dass das Freizeitbad Reinbek eine Zukunft hat.