Flüchtlinge: Stadt schlägt Alternativen zur Unterbringung von Asylbewerbern vor

Die Zahl der Flüchtlinge und Asylbewerber, die in der Stadt untergebracht werden müssen, nimmt stetig zu. "Die Zuweisungen von Asylbewerbern durch den Kreis Stormarn bleiben auf hohem Niveau", mahnt Torsten Christ, Leiter des Amtes für Bürgerangelegenheiten. Bis Ende 2014 werden etwa 104 Flüchtlinge in Reinbek untergebracht sein. 50 weitere brauchen 2015 eine Unterkunft. In der Sitzung des Sozial- und Schulausschusses im September wurde Bürgermeister Björn Warmer deshalb unter anderem damit beauftragt, Aufwand und Kosten für den Bau von mindestens zwei dezentralen Unterkünften zur Unterbringung von 50 Asylbewerbern zu ermitteln. Diese Ergebnisse werden kommenden Dienstag in der Sitzung des Sozialausschusses vorgestellt (12. November, 19 Uhr, Rathaus).

Da sich ein stadteigener Bau bis zur Ankunft der Asylbewerber nicht realisieren lässt, wurden verschiedene mobile Varianten geprüft. So würden zwei Anlagen mit Container-Modulen 1,85 Millionen Euro kosten. Drei Holzpavillons schlagen mit 1,52 Millionen zu Buche und zwölf Mobilheime würden 1,08 Millionen Euro kosten. Hinzu kommen Kosten für Erschließung und Außenanlagen.

Die Mobilheime haben dabei nach Angaben der Verwaltung den Vorteil, dass es sie möbliert für vier bis sechs Personen gibt. "Kommunen, die Mobilheime angeschafft haben, machten damit bislang gute Erfahrungen", wirbt Christ für diese Form der Unterbringung. Im Vergleich zu "Container-Anlagen" seien sie dazu ansprechender und ermöglichten eine individuelle Unterbringung. Ein weiterer Vorteil: "Die in Mobilheimen untergebrachten Asylbewerber, so zeigen Erfahrungen, gehen mit ihren individuellen Unterkünften verantwortungsbewusster um als in großen Modulanlagen." Ein Nachteil ist allerdings, dass sie mehr Fläche benötigen.

Bei der Standortsuche habe die Stadt vor allem Flächen berücksichtigt, die sich für eine befristete Nutzung eignen. Vorgeschlagen sind ein Gelände nördlich des Ortsteils Krabbenkamp, die Erweiterungsfläche hinter dem Freizeitbad, eine Freifläche an der Feldstraße in Neuschönningstedt sowie der Stemwarder Straße 15. "Aus Sicht der Verwaltung sollte die Fläche beim Freizeitbad favorisiert werden", so Christ.