Halloween: Skelett-Exporte aus New York und Gespenster erobern einen Vorgarten an der Kückallee

Spinnenweben aus Zauberwatte durchziehen die Hecke. Durch die Rasendecke kämpft sich ein Skelett aus der modrigen Erde. Und zu wem gehört die Hand, die aus dem Briefkasten ragt? "Die habe ich aus den USA mitgebracht. Sie konnte sogar laufen, aber inzwischen sind die Akkus kaputt", sagt Katrin Plambeck lachend. Aber auch ohne diesen zusätzlichen Gruselfaktor macht die Dekoration im Vorgarten an der Kückallee einiges her. Die Familie Plambeck ist im Gruselfieber.

Seit New York von Halloween infiziert

"Seit wir fünf Jahre in New York gelebt haben, sind wir von Halloween total infiziert und freuen uns auf die alljährliche Party mit Nachbarn und Kindern", sagt die 46-Jährige. Vor allem ihre drei Kinder machen den Spaß gern mit. Bei den beiden Söhnen (19) lasse das gerade etwas nach, aber die 13-jährige Tochter schlüpft auch heute wieder in eines der mehr als 30 Kostüme, Perücken und Masken, die im Keller in einer großen Kiste lagern. Zwischen Hecken und Bäumen wird es garantiert gruselig, wenn Sensenmänner, Geister oder Hexen schreiend hervorspringen und nichts ahnende Besucher erschrecken - definitiv nichts für schwache Nerven. "Komm rein, wenn du dich traust", warnt deshalb ein Schild am Eingang. Doch Angst braucht niemand zu haben, denn die Familie besteht aus friedlichen Geistern. Im flackernden Schein der Kürbisse, die Katrin Plambeck mit ihrer Tochter geschnitzt hat, wird heute mit Gästen und Nachbarn gefeiert. Seit zwei Jahren ist das schon Brauch. Seitdem leben die Plambecks an der Kückallee 43 in der ehemaligen "Goldschmidt-Villa".

Der Halloween-Brauch, der seit einigen Jahren auch hierzulande immer mehr Anhänger findet, entstand aus dem keltischen Samhain-Fest, das dem Geleit der Seelen von Verstorbenen diente. Irische Auswanderer brachten es im 19. Jahrhundert in die USA, von dort aus gelangte es wieder zurück nach Europa. Das auf Englisch sogenannte "Trick or Treat" (Streich oder Überraschung) wird hierzulande immer mehr zu einem Brauch: "Süßes oder Saures" rufen viele Kinder, die in der Nacht zum 1. November an deutschen Türen klingeln, um Naschereien einzutreiben.