Freizeitbad legt Mehrwertsteuererhöhung nicht auf die Kunden um

. Bislang galt der Besuch der Sauna als Gesundheitsprophylaxe. Wer regelmäßig schwitzt und seinen Körper anschließend mit kalten Güssen abhärtet, trotzt Viren und Co. Ab kommendem Jahr jedoch gilt der Besuch der Sauna als Wellnessvergnügen, für das der Staat nicht mehr sieben, sondern 19 Prozent Mehrwertsteuer verlangt. "Die meisten Bäder werden das auf die Gäste umlegen und ihre Preise erhöhen", schätzt Reinbeks Freizeitbadleiter Holger Kehl. Für ihn steht fest: "Wir machen das nicht." Der Preis für den Besuch der Sauna soll weiterhin 10,70 Euro kosten. Auch die Eintrittspreise für Schwimmer und Schulen sollen konstant bleiben.

Bis jetzt besuchten 2750 Sauna-Gäste das Bad

In diesem Jahr konnte das Bad an der Hermann-Körner-Straße bislang nicht nur 146 920 Badegäste, sondern auch 2750 Saunagäste begrüßen. Die meisten sind begeistert von der in diesem Jahr modernisierten Saunalandschaft, den häufigeren Aufgusszeiten mit ansprechenden Düften und den gut geschulten Mitarbeitern. Am kommenden Freitag wird das Team seinen Gästen beim "Tag der Sauna" wieder ordentlich einheizen.

"Im kommenden Jahr rechnen wir mit 3490 Sauna-Besuchern", sagt Kehl, der diese Zahlen in dieser Woche auch gegenüber der Politik vertreten muss. Diese muss den Wirtschaftsplan 2015 absegnen und achtet streng darauf, dass das Freizeitbad mit nicht mehr als 500 000 Euro bezuschusst werden muss. "Wir halten uns an die vereinbarte Deckelung. Reinbek muss pro Gast 3,04 Cent zuschießen. Andere Städte liegen im Durchschnitt bei 10,16 Euro", so der Freizeitbadleiter.

Der Wirtschaftsplan ist so aufgestellt, dass die Preise konstant bleiben und zugleich noch der gesamte Umkleidebereich saniert werden kann. "Früher hatte man kleine, enge Einzelkabinen. Jetzt möchten die Gäste Großraumkabinen. Zudem besuchen uns viele Schulklassen, für sie ist eine große Umkleide praktischer", so Kehl. Stimmt die Politik den Plänen zu, soll die Sanierung Ende November, Anfang Dezember erfolgen. Es ist die Zeit, in der die wenigsten Besucher ins Bad kommen. Die meisten sind schon in Advents- und Weihnachtsstimmung. Eine Schließzeit von rund 20 Tagen setzt das Freizeitbad-Team dafür an. Trotzdem rechnet es am Ende 2015 mit einer Gesamtbesucherzahl von 163 690.

Besonders freut sich Holger Kehl auf das Blockheizkraftwerk, das in der kommenden Woche zum Freizeitbad geliefert und angeschlossen wird. "Dann können wir für weniger Geld die gleiche Wärmemenge produzieren und zugleich überschüssigen Strom ins Netz einspeisen", so Kehl.