Teenager: Handgemenge mit Senior

Zwei etwa 15-jährige Mädchen haben am Donnerstagnachmittag einen 91 Jahre alten Mann an der Hamburger Straße überfallen und ausgeraubt. Der Mann war gegen 14.25 Uhr zu Fuß von der Bergstraße aus in Richtung Hamburger Straße unterwegs, als ihm in Höhe des Rathauses die Mädchen entgegenkamen. Die beiden gepflegt aussehenden Teenager entpuppten sich wenig später als ausgebuffte Räuberinnen.

Sie hatten eine Unterschriftenmappe dabei und gaben vor, Geld zu sammeln. Für wen oder welche Organisation verrieten sie jedoch nicht. Der Rentner wollte das vermeintliche Engagement der Jugendlichen dennoch unterstützen und zog seine Geldbörse hervor, um ihnen zehn Euro zu geben. In dem Moment ergriff eines der Mädchen seinen Arm, das andere riss ihm die Börse aus der Hand. Der 91-Jährige versuchte, sich dagegen zu wehren, was ihm jedoch nicht gelang. Im anschließenden Handgemenge schaffte es der Mann noch, sich an einem Baum festzuhalten. Seine größte Angst war es, nun auch noch hinzufallen. Währenddessen liefen die jungen Räuberinnen in Richtung der Bahnhofstraße davon. Eine Mitarbeiterin des Rathauses hörte die Rufe des Mannes, eilte nach draußen, half ihm und rief die Polizei. Der Rentner hatte sich glücklicherweise nicht verletzt.

Dass Mädchen als dreiste Räuberinnen auftreten, sei eher selten, sagt Gerhard Preiss, Jugendsachbearbeiter bei der Polizei Reinbek. "Meistens sind junge Männer die Täter", weiß er aus Erfahrung. Bei den meisten jungen Kriminellen sei kaum Schuldbewusstsein vorhanden. "Die Jugendlichen brauchen Geld und die einzige Frage, die sie sich stellen, ist, wie sie es möglichst schnell besorgen können. Was sie mit einem Raub bei dem Opfer psychisch anrichten, ist ihnen nicht bewusst und meistens auch egal", so der Polizist.

Wer etwas beobachtet hat oder Angaben zu den Mädchen machen kann, melde sich bei der Kriminalpolizei in Reinbek unter der Telefonnummer (040) 7 27 70 70.