Bildung Schulleiter tragen im Sozialausschuss ihre Wunschlisten vor

In der Mensa der Klosterbergenschule essen die Schüler in zwei Schichten. In der Sachsenwaldschule findet nicht mehr jeder Lehrer einen Sitzplatz im Lehrerzimmer. Und die Mühlenredderschule hofft auf einen längst beschlossenen Anbau für die offene Ganztagsschule. Reinbeks Schulen platzen aus allen Fugen. Diesen Eindruck zumindest konnte man im jüngsten Sozialausschuss gewinnen. Die Leiter der Lehreinrichtungen hatten wieder einmal Gelegenheit darzulegen, was sie in den kommenden Monaten und Jahren dringend benötigen. Und neben mehr Platz sind das vor allem die Sanierung in die Jahre gekommener Gebäude und eine bessere technische Ausstattung für die Klassenräume.

"Unser Werkraum ist veraltet, und wir brauchen dringend eine weitere Verbesserung unserer Außenbeleuchtung sowie einen neuen Zaun", teilte Christian Naterski mit, Leiter der Gertrud-Lege-Grundschule. Helga Scheller-Schiewek vom Sachsenwaldgymnasium meldete Bedarf an Whiteboards an: "Digitale Tafeln entsprechen der Lebenswirklichkeit der Kinder", argumentierte sie.

Auch ihre Kollegin Katrin Rabe von der Klosterbergenschule betont: "Wir brauchen neue Rechner für unseren PC-Raum." Bedarf an Sanierung und einer besseren technischen Ausrüstung meldete auch Konrektor Thomas Diedrich von der Gemeinschaftsschule Mühlenredder an: "Wir haben einen maroden naturwissenschaftlichen Trakt", sagte er. Die Schüler bräuchten dringend Laptops. Technik sei ein beliebtes Wahlpflichtfach: "Dann muss die Klasse 9 aber auch die Möglichkeit haben, eine CMC-Fräse zu programmieren." Seine Schule, die in den vergangenen zwei Jahren 100 Schüler mehr dazu bekommen habe, versuche bereits, zu improvisieren: "Wir verlegen Unterricht auch nach draußen." Whiteboards wären wünschenswert und Overhead-Projektoren für Besuche Externer wie etwa Polizeireferenten unerlässlich.

Der Bedarf an Dolmetschern steigt vor allem an der Grundschule Mühlenredder und an der sonderpädagogisch ausgerichteten Amalie-Sieveking-Schule. "Wir versuchen, Übersetzer in unserem direkten Umfeld zu finden", erklärte Sabine Eggert-Kleiner, kommissarische Konrektorin der Grundschule Mühlenredder. "Aber es kommen immer mehr Kinder aus Kulturkreisen, mit deren Sprachen wir bisher nicht konfrontiert wurden." Man müsse mit den Eltern reden, wenn man den Kindern helfen wolle. Für ihre Argumentation bekam sie Rückendeckung von Olaf Bienengräber, Leiter der Amalie-Sieveking-Schule.

Positives gab es aber auch zu vermelden. So konnten die Klosterbergen- und die Gertrud-Lege-Schule durch erste Sanierungsmaßnahmen schon deutlich an Heizkosten sparen. Außerdem erleichterte eine Zusatzkraft im Freiwilligen Sozialen Jahr erheblich den Schulbetrieb an der Grundschule Klosterbergen. Und das Gebäudemanagement hat bereits eine Lösung für das "Lehrerzimmer-Problem" an der Sachsenwaldschule gefunden: "Wir werden eine Etage tiefer mehr Platz für Lehrer schaffen, sodass es dann ein zweistöckiges Lehrerzimmer gibt", teilte Jens Liebing aus der Fachabteilung der Stadt den Lokalpolitikern mit.