BUND: Pflanzenmarkt erfreut Besucher, Verkäufer und Macher

"Oh, das schaff' ich auch!", staunt Lilli (6) und dreht kräftig an der breiten Spindel, mit der die hölzerne Apfelpresse beim 33. BUND-Pflanzenmarkt am Schloss in Bewegung gesetzt wird. Erst langsam, dann immer schneller fließt der frische, hellbraune Apfelsaft am unteren Ende in einen gelben Napf, und kurz darauf stehen die Kinder auch schon mit kleinen, bunten Plastikbecher an, um ihren selbst produzierten Saft zu probieren. "Wir sind Stammgäste, im Frühjahr und im Herbst", sagt Lillis Mutter, Ute Westermann. "Für die Kinder ist es toll, und ich habe hier schon sehr viele Pflanzen gekauft - gleich mit Pflegeanteilung und allem, was dazu gehört", lobt sie.

Damit die Kleinen Spaß haben, während die Eltern bei den meist privaten Pflanzenverkäufern stöbern, haben sich viele der Reinbeker BUND-Mitglieder im Vorwege auf die Socken gemacht. So trafen sich Ortsvorsitzender Lutz Wiederholz und Margrit Bülow in Neuschönningstedt am Sonnabend zum Äpfelpflücken und -sammeln an einem Stichweg der Möllner Landstraße. "Für mich ist der Umweltschutz eine ganz wichtige Sache, und ich möchte auf dem Pflanzenmarkt darauf hinweisen", sagt sie.

Das Engagement für Umwelt- und Naturschutz ist auch für Lutz Wiederholz das wichtigste Hobby. Er freut sich zweimal im Jahr auf den bunten Markt, für den er schon im Vorfeld viele Plakate im Stadtgebiet aufstellt. Und er weiß sich umgeben von Gleichgesinnten. "Zuerst dachte ich: 'Oh, Sonntagsarbeit'... Aber die Kinder haben so viel Spaß, das Wetter und das Schloss im Hintergrund - das ist toll", sagt Pauline Okkens (19), die ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr beim BUND absolviert. Ebenso begeistert sind die vielen Helfer und die Mitglieder der Kindergruppe, die sich stets dienstags von 16 bis 17.30 Uhr im C-Haus, Schulstraße 15, mit Natur-Erlebnispädagogin Marlitt Quistorf treffen.

Für Besucher und 30 Verkäufer ist eins klar: Im Frühling sind sie wieder dabei.