Einzelhandel: Am Grenzweg entstehen nun Parkplätze - Kleine Geschäfte erwarten schwierige Monate

Seit Montag sind die Vorboten des Neubaus des Netto-Marktes am Grenzweg zu sehen. Bauzäune begrenzen die Wege entlang der Ladenstraßen des Ekz und den kleinen Marktplatz dazwischen. Die Pflastersteine sind abgetragen. Auf der Sandfläche sollen in den kommenden zwei bis drei Wochen granitfarbene Steine für neue Parkplätze verlegt werden, kündigt Investor Wolfgang Braydor an. Parallel dazu werde das alte Supermarktgebäude abgerissen, auf dessen Fläche ebenfalls Parkplatze entstehen. Danach wird die Bodenplatte für den Einkaufsmarkt auf dem jetzigen Parkplatz gegossen.

Für die Geschäftsleute in dem kleinen Ekz heißt das noch einmal Durchhaltevermögen zeigen. Das hat Thomas Bösche in der Vergangenheit bereits bewiesen. Seit Montag verirren sich jedoch nur noch wenige Kunden in sein Geschäft für Tabak, Zeitschriften und Lotto. Sein einziger Trost: In wenigen Wochen hat er die Parkplätze vor der Tür. Allerdings ärgert sich der Geschäftsmann, dass die beiden Haltebuchten vor seinem Geschäft durch eine Rohrleitungsbaufirma blockiert sind. "Die sollten im August fertig sein", entnimmt er einem Hinweisschild. Die Sondernutzung für die Firma, die Gasleitungen saniert, wurde bis 10. Oktober verlängert, erklärte Bauamtsleiter Sven Noetzel.

Voraussichtlich im Frühjahr 2015 werden die Neuschönningstedter das erste Mal im Netto-Markt einkaufen gehen können. "Wie der Bau vorangeht, hängt maßgeblich davon ab, wie der Winter wird", sagt Braydor. Von den ersten Plänen bis zum Baubeginn hat es zwei Jahre gedauert. Unter anderem auch deshalb, weil einige Anwohner sich von Anfang gegen den Netto-Markt stellten. Ihre Befürchtung: Der große Bau könnte ihre Grundstücke verschatten, der Anliefer- und Besucherverkehr für Lärm sorgen. Um zu verhindern, dass ein 1230 Quadratmeter großer Markt entsteht, zogen sie vor das Verwaltungsgericht Schleswig, scheiterten dort jedoch. Dem gegenüber standen Anwohner, die die Ansiedlung begrüßten. Die hier bereits ansässigen Geschäftsleute - ein Bäcker, ein Zeitschriften-, ein Fahrrad- und ein Spielzeugladen sowie ein Friseur, ein China-Restaurant und ein Geschäft für Reitsportzubehör - hatten sogar Unterschriftenlisten für den Bau ausgelegt. Der wird nun auf etwa 800 Quadratmetern entstehen. Der Markendiscounter mit dem rotgelben Logo ist ein Tochterunternehmen von Edeka.