Sachsenwaldschule feiert Geburtstag mit 1300 Schülern, Lehrern und Eltern

. Schule kann richtig Spaß machen. Wenn man sich beispielsweise eine schicke Tasche aus Lkw-Planen entwirft und näht, statt sich mit schwierigen Matheaufgaben herumzuschlagen. Sein geliebtes Hobby wie Drechseln, Backen oder Schachspielen, zum Schulalltag macht - zumindest eine Woche lang. Oder die Stadt Hamburg erforscht und ganz offiziell während der Schulzeit in der Innenstadt bummelt und die Sehenswürdigkeiten der Metropole besucht. Aufregende Tage liegen hinter den 1300 Schülern sowie den Lehrern der Sachsenwaldschule Reinbek. Zusammen haben sie den 90. Geburtstag ihres Gymnasiums eine Woche lang gefeiert. Höhepunkt war die Präsentation der 113 Projekte am Sonnabend. Von Pokern für Anfänger oder Geocaching, diversen handwerklichen Arbeiten, Schülerzeitung, Kochen und Backen, Sport, Tanzen und naturwissenschaftlichen Experimenten bis hin zu Geschichte, Kultur und Musik war alles vertreten.

Momme Adami (18) bot beispielsweise ein Schachprojekt für Sechst- und Siebtklässler an. Am Sonnabend hatte die Gruppe ihre Schachbretter bei strahlendem Sonnenschein im Garten des Direktorenhauses aufgebaut und forderte die Besucher zum Blitzschach heraus.

Albrecht von Bülows Leidenschaft ist hingegen das Basteln. Mit seiner eigenen Drechselbank fertigt er filigrane Figuren und kleine Kunstwerke an. Im Projekt Drechseln zeigte der 17-jährige Aumühler seinen Mitschülern, wie man Kreisel, Kerzenhalter oder Schalen anfertigt. "Wir haben Buchenholz verwendet, weil das einfach zu beschaffen und zu behandeln ist", erklärte er. Die Kunstwerke konnte man am Sonnabend auch kaufen, zum Beispiel einen Kreisel für vier Euro. Trotz allen Talents: "Das ist reines Hobby und soll es auch bleiben", so der Schüler.

Robin Römer (17) mag kleine Flitzer. "Unser Projekt Formel 1 ist auch gleichzeitig eine Werbeveranstaltung", erklärt der Gymnasiast. Er möchte wieder ein Team für den internationalen Nordmetall Cup zusammenstellen, bei dem die Sachsenwaldschule schon einmal sehr erfolgreich teilnahm. Sechs Mini-Rennwagen aus Holz hatten die Projektteilnehmer jetzt konstruiert und gebaut. Zur Präsentation ließen sie die Flitzer, die mit Gaspatronen angetrieben werden, auf einer Rennstrecke im Schulflur fahren.

Was andere merkten: Chinesisch ist schwer, aber man kann es lernen. Gemeinsam mit Dr. Christoph Hahn machten sich zwölf Schüler daran, die Zahlen bis 99 zu lernen, sich auf Chinesisch vorzustellen und zu verabschieden. Tatkräftig unterstützt wurden die Projektteilnehmer von Schülerin Audrey Djaja, deren Familie aus China kommt.

Mit einem rasanten Trommelkonzert unter Leitung von Christian von Richthofen und seinen "Make some Noise"- Projektteilnehmern endete schließlich die Festwoche der Sachsenwaldschule. Neben den Trommlern machten auch alle Schüler mächtig Lärm, indem sie Bestecke, die sie in der Hand hielten, auf Zeichen von Richthofens aneinander schlugen. Da dürften auch den ehemaligen Schülern die Ohren geklingelt haben. Sie trafen sich abends, um in Erinnerungen zu schwelgen.