Reinbek (hof). Die 56 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Ohe rücken nicht nur zum Löschen aus. Sie werden auch zur Unterstützung des Rettungsdienstes angefordert. “Da kann es vorkommen, dass wir mit infizierten Personen in Kontakt treten“, sagt Wehrführer Oliver Selke.

So wie neulich, als eine übergewichtige Frau mit einer ansteckenden Krankheit durch die Freiwilligen Helfer transportiert werden musste. "Da reicht ein kleiner Kratzer, um sich über Speichel oder Tränenflüssigkeit zu infizieren", erklärt Selke. Auch bei Starkregen, wenn die Kanalisation überläuft, müssen die Blauröcke ran. Bei der Beseitigung des Abwassers könnten die Helfer ebenfalls mit diversen Erregern in Berührung kommen.

Alles Gründe, warum die Stadt ihren Feuerwehrleuten eine Impfung gegen Hepatitis (Leberentzündung) bezahlt. Dafür rückte jetzt Allgemeinmediziner Hanny Thenoch an, um sieben weitere Aktive zu impfen. "Das ist nur ein Piks in den Oberarm ins Muskelgewebe", erklärte der Arzt. Nach der Impfung könne es zu einer Rötung an der Impfstelle kommen, auch Muskelschmerzen seien völlig normal.

Annette Görn hat keine Angst vor der Impfung. "Unsere Sicherheit geht vor", meint die dreifache Mutter. Vor elf Jahren ist sie mit ihrem Mann von Ahrensburg nach Ohe gezogen, hier wurden auch der sechsjährige Sohn und die drei Jahre jüngeren Zwillingsmädchen geboren. "Vor einem Jahr bin ich dann in die Freiwillige Feuerwehr eingetreten", sagt Görn. Es war Bundestagswahl und das Wahllokal war das Feuerwehrgerätehaus. "Solche Veranstaltungen nutzen wir gern, Kameraden anzuwerben", sagt Oliver Selke. Annette Görns Mann musste aus beruflichen Gründen absagen, dafür rückte sie in die Reihen der Freiwilligen auf: "Meine Kinder sind stolz, dass ihre Mama bei der Feuerwehr ist."

Als sie wieder für zehn Stunden in ihrem Beruf als PTA in einer Apotheke anfing, meinten die Kinder, das ginge doch gar nicht, sie würde doch bei der Feuerwehr arbeiten. Zur Impfaktion brachte die 37-Jährige gleich ihren Impfpass mit. In vier Wochen ist die zweite Spritze fällig, ein dritter Piks nach sechs bis zwölf Monaten.