Entschlammung: Schließt an gute Bilanz im Naturbad an, “Klein Helgoland“ kommt nicht in Sicht

Nein "Klein Helgoland" wird nicht zu sehen sein, räumt Badleiter Bernd Wyrwinski mit Spekulationen auf. Die Gebäudereste der alten Tonfabrik, deren Umrisse bei guter Sicht unter der Wasseroberfläche noch zu erkennen sind, bleiben beim Abpumpen des Schlamms versunken. "Der Wasserspiegel des Tonteichs wird sich nur minimal absenken", erklärt er.

Schlamm wird in Säcke gepresst

Der Wasserschlamm wird mit Hochdruckpumpen in drei mal sechs Meter große Schläuche gepresst, die am Ufer liegen. Aus denen sickert das Wasser langsam ab, und wird über einen Regenwasserkanal zurück in den Teich geleitet, so dass am Ende Ton, Lehm und Sedimente, Ablagerungen aus Pflanzen, in den Säcken bleiben. Etwa 2000 Tonnen, so schätzt Wyrwinski, kommen zusammen. Die werden mit 130 bis 140 Lkw-Fahrten in die Bracks der Elbe transportiert.

Doch erst einmal müssen die letzten Karauschen, die sich vor den beiden Fischern im Schlamm verkrochen haben, wieder zum Vorschein kommen. Dann geht das Abfischen in die letzte Runde. Etwa 12- bis 15 000 Fische tummeln sich in dem Gewässer. Die aufwendige Abfischaktion verteuert die Entschlammung mit jedem Tag um 2000 Euro. Insgesamt rechnet der Geschäftsführer mit Kosten von 40 000 Euro. Dafür trete teils die Gemeinde Wohltorf mit ein, und bei der Aktivregion sind Zuschüsse beantragt.

Denn so viel Geld ist zurzeit nicht in der Kasse des Sachsenwald-Bad Tonteich e.V., den die Städte und Gemeinden Reinbek, Wentorf, Wohltorf und Aumühle tragen. "Obwohl die vergangene Saison unterm Strich gut war", zieht Wyrwinski Bilanz. Das sei vor allem dem Monat Juli zu verdanken. Im Sonnenmonat strömten allein 27 000 Besucher in das Bad. Das sind mehr als die Hälfte des gesamten Saisonergebnisses mit 50 000 Gästen. Am Spitzenwochenende 12./13. Juli lösten 6000 Erfrischungssuchende eine Eintrittskarte. "Wir sind eine Goldgrube, nur das Wetter muss mitspielen", resümiert Wyrwinski. Und das ließ den Geschäftsführer vor allem im Mai im Stich. Im kühlen Frühlingsmonat kamen nur 400 Besucher. Von Ergebnissen wie 1994, als insgesamt 100 000 Badegäste am Tonteich waren, ist die Saison 2014 noch weit entfernt.