Mittelzentrum rückt zusammen

Wohnungsbau, Gewerbeansiedlung, Einzelhandel und Verkehr - das sind nur einige der wichtigsten Themen, die die drei Mittelzentrumsstädte Reinbek, Glinde und Wentorf sowie deren Nachbargemeinden und Bezirke Barsbüttel, Oststeinbek und Bergedorf gleichermaßen betreffen. "Unsere Region ist stark vernetzt, es gibt keine Einzelfalllösungen mehr", unterstreicht Glindes Bürgermeister Rainhard Zug.

Und deshalb setzen sich die Mitglieder des Mittelzentrums und Nachbargemeinden einmal im Jahr zusammen, um sich gegenseitig über die wichtigsten Themen zu informieren. Gastgeber war gestern Reinbeks neuer Bürgermeister Björn Warmer, der die Partner im Rathaus begrüßte. Er weiß: "Den Bürger interessiert das Mittelzentrum als solches sicher nicht. Er möchte, dass die Infrastruktur stimmt. Und dafür sind wir da."

Verkehr mit Bus und Bahn - ein "heißes Eisen" für alle

Ein heißes Eisen, das alle betrifft, ist der Verkehr mit Bus und Bahn. Für Ärger unter den Fahrgästen hatte die Ankündigung der Verkehrsbetriebe Hamburg Holstein (VHH) gesorgt, die Metrobuslinie 11 zu streichen und mit einer anderen Linie zusammenzulegen. Engagierte Fahrgäste hatten in Glinde sogar Unterschriften für "ihren" Bus gesammelt. "Wir sind uns einig, dass die Kommunikation über das, was geplant ist, besser werden muss", betonte Bergedorfs Bezirksamtsleiter Arne Dornquast gestern in der Runde. Obwohl nicht Mitglied des Mittelzentrums, schätzt er den Austausch über Stadtgrenzen hinweg. "Den Geist des Miteinanders leben wir bereits seit fünf Jahren", freut er sich. Man wolle in Sachen Verkehr mit einer Stimme sprechen, gemeinsam eine Strategie entwickeln und in die Diskussionen auf Kreisebene einbringen, so Michael Pohle, Leiter der Geschäftsstelle des Mittelzentrums im Reinbeker Rathaus. "Wir alle wollen das Maximum an Netz", fügt Rainhard Zug hinzu. Weitere Themen wie Umgehungsstraßen, Durchgangs- und Pendlerverkehr sowie Knotenpunkte und Staugefahr sollen künftig auch im Nachbarschafts-Forum besprochen werden, in dem sich alle wieder treffen.

Auch in das Thema Einzelhandel ist Bewegung gekommen. Am 9. September liegt das gemeinsame Einzelhandelskonzept von Reinbek, Glinde und Wentorf im Reinbeker Bauausschuss vor. "Es ist ein gutes Beispiel für gelebte Kommunikation", unterstreicht Michael Pohle. Allerdings eine anfangs etwas schwerfällige. Die Erweiterung des Einkaufszentrums an der Sachsenwaldstraße in Schönningstedt hatte für lange Diskussionen nicht nur in Reinbek, sondern auch in den Nachbarkommunen gesorgt.

Das nächste Mal treffen sich die Vertreter des Mittelzentrums und Kooperationspartner im September 2015 - erstmals in Bergedorf. "Ein magischer Moment", scherzte Arne Dornquast.