Bürgermeister: Seit gestern ist der 39-jährige Jurist aus Wentorf Chef in Reinbek

. Zugegeben: Mit dem goldenen Schlüssel wird Björn Warmer das Reinbeker Rathaus nicht öffnen können. Es gibt schlicht kein passendes Schloss. Reinkommen wird er trotzdem. Schließlich ist der 39-Jährige Reinbeks neuer Bürgermeister und damit Chef im Haus. Gestern verabschiedete sich Axel Bärendorf ganz offiziell aus seinem Amt und übergab symbolisch Amtskette und goldenen Schlüssel an seinen Nachfolger. Der hatte sich am 25. Mai gegen Jürgen Vogt-Zembol und Lars Bardua bei der Bürgermeisterwahl durchgesetzt.

Seit Wochen hat sich Reinbeks neuer Verwaltungschef auf seine Aufgaben vorbereitet, zahlreiche Stunden mit seinem Vorgänger zusammengesessen, den Landrat kennengelernt und mit wichtigen Akteuren der Wirtschaftsförderung Hintergrundgespräche geführt. Auch das Rathaus kannte er schon vor seinem ersten Arbeitstag gestern bis in den hintersten Winkel. "Ich bin mit den Hausmeistern durchs Haus gegangen, sogar im Archiv und bei den Generatoren im Keller waren wir", erklärt der 39-Jährige. In dieser Woche wird er von Büro zu Büro gehen, sich bei jedem Mitarbeiter persönlich vorstellen. Am Donnerstag steht schon eine Tour durch Reinbek mit Bauamtschef Sven Noetzel im Terminkalender. Vor Ort möchte sich der neue Bürgermeister von der Situation in der Stadt ein Bild machen.

Dann wird es Schlag auf Schlag gehen, denn die wichtigsten Themen gehen weiter: Der Haushalt 2015, die Oberstufe an der Gemeinschaftsschule am Mühlenredder, die neue Feuerwehrwache, das Ende des Kulturbetriebs im Sachsenwald-Forum, die Fischtreppe am Mühlenwehr, die Erweiterung des Gewerbegebietes und vieles mehr. Selbst Themen, die längst öffentlich in Vergessenheit geraten sind, werden auf seinem Tisch landen. Als Beispiel nannte Vorgänger Axel Bärendorf die Holländerbrücke an der Hamburger Straße - ein Dauerbrenner, der immer noch die Juristen beschäftigt.

Zudem möchte der Wentorfer Familienvater auch ein Wahlversprechen schnell in die Tat umsetzen: Bürgernähe. "Ich stehe weiterhin für kurze Wege und werde weiterhin den Kontakt mit den Bürgern direkt suchen", so Warmer.