90 Jahre Sachsenwaldschule: Gymnasium feiert mit Projektwoche, Festival und Christian von Richthofen
Die Fünftklässler, die gestern in der Sachsenwaldschule den Weg zum Abitur antraten, haben es noch vor sich: Viel Spaß, aber auch Schweiß beim Pauken und Lernen. Exakt 1300 Schüler besuchen jetzt das Gymnasium. 90 Jahre ist es schon her, dass sich die erste Generation an der Schulstraße auf diesen Weg gemacht hat. Deshalb soll zwischen dem 15. und 20. September während einer Projektwoche und einem Jubiläumsfestival der Spaß Vorrang haben und gefeiert werden.
Zum Auftakt trommelte gestern der Percussionist Christian von Richthofen während der Pause auf dem Schulhof und in der Aula einige Schüler zusammen. 30 Jugendliche lud er ein, während der Projektwoche mit ihm "rhythmischen Rabatz" zu machen. "Wer macht mit? Ich brauche Leute, die trommeln wollen, keinen Kindergarten!", machte er gleich klar. "Wer schnacken will, kann kochen gehen. Das ist der Deal, wenn ihr bei mir was lernen wollt." Er kündigte an: "Wir gehen auf den Schrottplatz zum Trommeln. Denn trommeln kann man auf allem: auf einem Auto, auf den metallenen Geländern auf Eurem Pausenhof oder auf leeren Kanistern." Das demonstrierte er auch gleich auf dem Flügel mit bloßen Händen, erntete Gelächter und Applaus.
Der Schlagzeuger arbeitete schon mit Künstlern wie Marianne Rosenberg, den Einstürzenden Neubauten und Stefan Gwildis zusammen. Mit ihm hob er die "Rhythm'n'
Crash-Show Auto Auto!" aus der Taufe, bei der ein Opel Kadett C als Schlagzeug dient und zertrümmert wird. Mittlerweile hat er schon für mehrere Schulen aber auch Firmen Trommel-Workshops geleitet. "Jeder kann trommeln lernen", stellt er fest. Es komme nur darauf an, in Kontakt miteinander zu bleiben, das richtige Timing und den Rhythmus zu finden.
"Ich freue mich schon darauf, wenn die Trommler den Schulhof rocken", sagt Schulleiterin Helga Scheller-Schiewek. Das soll am Sonnabend, 20. September, um 15 Uhr einer der Höhepunkte des Festivals werden. Ab 11 Uhr präsentieren die Schüler die übrigen 113 Projekte in der Schule. Um 19 Uhr beginnt die Party, zu der natürlich alle Ehemaligen ebenfalls eingeladen sind.
Aber auch schon in der Woche zuvor gibt es jeweils ab 19.30 Uhr interessante Aktionen: Am Montag referiert Sönke Zankel über Julius Schreck, "Ein Lehrer der SWS im Widerstand gegen das NS-Regime". Dienstag trägt Dr. Uwe Naumann vom Rowohlt Verlag Schulgeschichten aus 90 Jahren vor. Mittwoch zeigt der Filmring auf dem Schulhof "Fack ju Göhte" (ab 20 Uhr). Donnerstag bietet Jutta Wimmer mit "Lernlust statt Lernfrust" einen kabarettistischen Erlebnisvortrag. Und Freitag lädt die Schule von 18 bis 22 Uhr zum langen Abend der Musik ein. Eintritt: je drei, ermäßigt zwei Euro. Finanziert wird das Festival aber dadurch, dass jede Familie der Schule einen Umlagebeitrag von 8 Euro leistet.