Fördergeld: Die Begegnungsstätte Neuschönningstedt soll sich als Familienzentrum profilieren

Die Begegnungsstätte (BeGe) in Neuschönningstedt hat nach Ansicht von Ulrich Gerwe alles, was ein Familienzentrum ausmacht. Es gibt Angebote für Jung und Alt, Bildungskurse, gesellige Treffen und Kleinkunst. Im Grunde sei die BeGe ein lebendiges Mehrgenerationenhaus, so der Stadtjugendbeauftragter. Das einzige, was noch fehlt, ist ein offizieller Stempel, der den Stadtteiltreffpunkt auch in den Genuss entsprechender Zuschüsse kommen lässt. Denn das Land fördert seit Mitte dieses Jahres etwa 100 Standorte als Familienzentren.

Mit dem Geld, etwa 30 000 Euro pro Jahr, könnte eine Koordinierungsstelle geschaffen werden, die die Arbeit der vielen Akteure vernetzt. Zum Beispiel Senioren und Kinder in Bildungs- oder Freizeitprojekten zusammenbringt oder Betreuungsangebote vermittelt. Wichtig ist Gerwe zu betonen, dass die Vielfalt aller Angebote der Einrichtung beibehalten werden solle.

Die Idee stammt nicht allein von Ulrich Gerwe. Denn seit fast 20 Jahren treffen sich in Neuschönningstedt regelmäßig verschiedene lokale Träger, die in dem Stadtteil mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, zur Stadtteilkonferenz. Dabei sind Vertreter von Schule, Hort, Migrationsberatung, Kirche, Kitas, Jugendeinrichtungen und dem Beratungszentrum. "Über diese Kooperation ist die Idee entstanden, sich bei der Initiative 'Anschwung für frühe Chancen' zu bewerben", so Gerwe. Das ist ein Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Es unterstützt Kommunen, Städte und Gemeinden, die Angebote frühkindlicher Entwicklung auszubauen.

Im Frühjahr dieses Jahres gab es dann über diesen Kreis eine Stadtteilkonferenz "rund um Familie in Neuschönningstedt". "Eine zentrale Idee dabei war, das Profil der Begegnungsstätte in Richtung Familienzentrum auszubauen", fasst Amtsleiterin Dagmar Schmalfeldt das Ergebnis zusammen.

Seit Mitte 2014 gibt es Fördergeld für Familienzentren

Die Idee des Familienzentrums der Anschwung-Initiative korrespondiere dabei mit einer Richtlinie des Landes Schleswig-Holstein, Familienzentren nachhaltig finanziell zu unterstützen und seit Mitte 2014 dafür Fördermittel bereitzustellen. "Zuschussempfänger sind die Kreise als öffentlicher Jugendhilfeträger, die die Mittel dann weiterleiten", erklärt Schmalfeldt.

Auch im Hinblick auf ihre Lage im Stadtteil habe die BeGe mit umliegenden Einrichtungen wie Schule, OGS, Hort, Kita, Kirche oder Jugendtreff ideale Bedingungen. Der "Campus-Charakter" könnte weiter ausgebaut werden.

Bei einer Förderung als Familienzentrum sehen die Beteiligten die Chance, über die Finanzierung einer Koordinierungsstelle die verschiedensten Akteure miteinander in Kontakt zu bringen. Gerwe: "Mit der Awo steht dabei ein Partner zur Verfügung, der im Stadtteil bereits an mehreren Stellen und mit unterschiedlichen Aufgaben präsent ist."