60 Jahre Minigolf: Erfolgsgeschichte eines Freizeitspaßes, der auch in Aumühle Jung und Alt begeistert

Wer hätte es gedacht: Vor 60 Jahren wurde die erste Minigolf-Anlage in der Schweiz eröffnet. Nur ein Jahr später gab es auch in Deutschland einen ersten Platz. Damit begann die Erfolgsgeschichte einer Sportart, die sich bis heute bei Jung und Alt außerordentlicher Beliebtheit erfreut. Minigolf ist zwar in die Jahre gekommen, aber zu einem unverwüstlichen Klassiker geworden. Jetzt in den Sommerferien bietet eine Partie Minigolf - zu zweit oder mit der ganzen Familie - auch eine tolle Abwechslung für Daheimgebliebene. So ist der Minigolfplatz am Aumühler Mühlenteich neben dem Gasthaus "Waldesruh am See" immer wieder ein beliebtes Ziel.

"Wir bleiben in diesem Sommer zu Hause und machen es uns hier schön", sagt etwa Melanie Baumgarten. Dazu gehören auf jeden Fall die Besuche auf der idyllisch gelegenen Minigolfanlage von Janosz Nowak. Gemeinsam mit Tochter Sina schwang sie den Schläger und bugsierte die kleinen Golfbälle geschickt in die Löcher. Dabei lieferten sich Mutter und Tochter ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen, schafften am Ende die 18 Bahnen mit 46 und 47 Schlägen.

Auch Familie Marx aus Escheburg macht Urlaub im Lande. "Wir haben es hier doch so wunderschön", sagt Mutter Angela. Gerne spielt die Familie zusammen Minigolf. Dabei zeigt sich, dass der 13-jährige Niko den Schläger besonders geschickt schwingt. "Das ist ja auch kein Wunder, ich spiele seit drei Jahren Golf", klärt er den Zuschauer auf. Der Schlag ins Netz ist für ihn keine große Sache. Für seine Mutter Angela schon eher, sie lässt sich von Niko zeigen, wie man es am besten schafft, den kleinen Ball ins Netz zu schlagen.

Ein wenig Geschrei gehört dazu, wenn man mit zwei kleinen Kindern einen Ausflug zum Minigolfspielen macht. So wie bei Familie Karsten aus Reinbek. Während Lennart (5) ganz selbstbewusst den Minischläger einsetzt, fällt Schwesterchen Levke andauernd hin bei den Versuchen, es dem Bruder nachzutun. Mit ihren 22 Monaten ist sie einfach noch zu klein für eine Partie Minigolf. "Aber es macht trotzdem Spaß", sagt Papa Thomas. Regelmäßig kommt er mit Ehefrau Grit zur Anlage in Aumühle - auch schon vor der Geburt der Kinder. Minigolf sei ein Sport, bei dem man sich nicht so anstrengen muss, sich aber trotzdem ein wenig bewegt, findet der 50-jährige Reinbeker. Und ein bisschen ehrgeizig sei man ja auch, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.

Die schöne Anlage am Mühlenteich betreibt Janosz Nowak seit mehr als 20 Jahren. "Am Anfang gab es nur zwölf Bahnen, seit 1998 haben wir den Platz auf 18 Bahnen erweitert", sagt der gebürtige Pole. Täglich von 12 bis 18 Uhr, jetzt bei dem schönen Wetter auch länger, sowie am Sonnabend und Sonntag von 11 bis 20 Uhr hat er die Anlage geöffnet. Stets an seiner Seite sein treuer Hund Kubi, ein riesiger Leonberger. "Ich habe ihn als Welpe an einen Baum gefesselt gefunden, an der deutsch-polnischen Grenze. Er war voller Blut und jemand hatte ihm die Ohren abgeschnitten." Das ist jetzt zehn Jahre her und der Rüde hat sich zu einem stattlichen Tier, das 82 Kilogramm auf die Waage bringt, entwickelt. Bis vor sieben Jahren hat Nowak auch Boote vermietet und sich um die Schleuse gekümmert. Das war sein zweites Standbein. Doch zurzeit ist der Wasserstand im Teich viel zu niedrig, als dass Boote dort fahren könnten.