Filmring: Freiluftkino lockt knapp 200 Fans in Stadion

Auch die spontane Verlegung des Open-Air-Kinos vom Schlossplatz auf das Sportgelände der TSV hielt knapp 200 Besucher nicht vom beliebten Freiluftspaß des Filmrings ab. Trotz einer feuchten Rasenfläche - es hatte am Morgen kräftig geschauert - gab es zahlreiche Zuschauer, die sich mit ihren Decken auf dem Boden platzierten und 90 Minuten Klamauk aus Frankreich genossen.

Josho und Maike Batzlaff, die sich auf ihren Liege-Klappstühlen in warme Decken einmümmelten, gewannen dem Ortswechsel sogar eine Menge ab: "Das geht viel entspannter zu", meinte Josho Batzlaff. "Auf dem Schlossplatz muss man sehr früh da sein, um einen guten Platz zu bekommen. Sonst schränkt ein Kopf oder ein Baumast die Sicht auf die Leinwand ein." Auf dem TSV-Platz hingegen könne man sogar noch "auf den letzten Drücker" einen prima Standort erwischen. Batzlaff: "Hier ist alles viel weiträumiger."

Das Ehepaar hatte sich auch schon am Catering-Stand bedient. Den hatte das Team um Thomas und Katarzyna Antonczyk aufgebaut - sonst zuständig für die Beköstigung im Vereinsheim. "Wir haben keine Erfahrungswerte mit einer derartigen Veranstaltung", gab Katarzyna Antonczyk zu bedenken. Doch da konnte Maike Batzlaff beruhigen: "Knabberzeug, Schoko-Riegel und Getränke sind okay. Vielleicht wäre eine Grillwurst noch gut gewesen", sagte sie.

Letzterem stimmte Sabine Schertges zu. Die Glinderin hatte sich kurz nach 21 Uhr mit Ehemann Rüdiger in eine der vordersten Reihen gesetzt. Das Tischlein zwischen ihnen, auf das eine Kerze gestellt worden war, verriet: Auch die beiden sind nicht das erste Mal zu Besuch bei der Kult-Reihe. "Es ist ein wenig schade, dass das Kino heute nicht am Schloss ist", meinte Sabine Schertges. Schließlich strahle die Atmosphäre dort historisches Flair aus. "Aber man kann sich auch hier gut einrichten." Als Newcomer waren Maren Lüdemann (36), Jennifer Harder (30) und Aylin Tüzün (24) aus Bergedorf angereist. "Ich habe vom Open-Air-Kino in der Zeitung gelesen und meine Arbeitskolleginnen überzeugen können, den Abend hier zu verbringen", erklärte Lüdemann. Wie die Picknick-Profis machten es sich die "Drei aus der Apotheke" mit Weißbrot, Käsehäppchen, Erdnüssen und Sekt vor der Leinwand bequem. "Draußen herrscht eine andere Atmosphäre", sagte Tüzün. "Außerdem soll der Film gut sein - aber den Titel kann ja keiner aussprechen", lachte Harder. "Eyjafjallajökull", die Komödie um ein geschiedenes Ehepaar, das den Flug zur heiratenden Tochter nicht beenden kann, weil der isländische Vulkan ausbricht, bereitete der erste Vorsitzende des Filmrings Thomas Hoeck noch mit letzten Handgriffen an der Technik vor. "Hat alles gut geklappt mit dem Aufbau, auch mit der Leinwand, die wir an den Bäumen fixiert haben", bestätigte er. Später sollte er noch ein "wenig mehr Hall als erwartet" in der Akustik feststellen - doch das blieb an diesem Abend wohl der einzige Makel.