Eichhörnchen-Nachwuchs stibitzt jetzt Nüsse

Ein bisschen wehmütig greift Peter Mahler (75) zu Eimer und Bürste, um den Vogelnistkasten im hinteren Teil seines Gartens sauber zu machen. Denn in diesem Jahr war in dem Häuschen, das Enkel Scherwin (14) gezimmert hat, eine besondere Kinderstube eingerichtet worden. Drei Eichhörnchen erblickten das Licht der Welt und wurden liebevoll aufgezogen.

"Wir haben das anfangs gar nicht mitbekommen. Erst als der Kasten so ins Schwanken geriet, haben wir genauer hingeschaut", erzählt Gudrun Mahler (68). Und dann ging's richtig los. "Ein Köpfchen wurde rausgestreckt, dann wurde das Geschwisterchen so neugierig, dass es auch mal schauen musste, was hier draußen los ist", beschreibt sie das kleine Naturschauspiel in ihrem Garten. "Und abends um 19.30 Uhr hieß es 'Licht aus!' Dann wurde von innen Polstermaterial vor das Loch geschoben. Schlafenszeit", hat Peter Mahler beobachtet.

Schnell wuchsen die roten Fellbündel heran und unternahmen erste vorsichtige Ausflüge auf das Dach des Kastens. "Ganz platt ans Holz gedrückt, haben sie die Umgebung erkundet", erzählt er.

Klar, dass Enkel Scherwin sich stolz mit dem Fotoapparat auf die Lauer, vielmehr in die Hängematte gelegt hat, um die Lütten abzulichten.

Nun sind die Eichhörnchen schon einige Wochen ausgezogen, flitzen aber durch den Garten und ernten die frühen Haselnüsse im Knick. "Wir würden uns sehr freuen, wenn die Mama ihre Babys nächstes Jahr wieder bei uns aufziehen würde", sagt Peter Mahler. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar nicht so groß - normalerweise bauen die Kletterkünstler ihren bis 50 Zentimeter großen Kobel in die Astgabeln größerer Bäume. Aber vielleicht hat es der alleinerziehenden Mutter ja bei Mahlers einfach gut gefallen. Wer weiß?