Holger Ponik: Der begeisterte Reinbeker begleitet als NDR 2-Frühmoderator Norddeutschland in den Tag

Er übt sich in der Königsdisziplin des Radios. Holger Ponik (45) aus Reinbek moderiert gemeinsam mit Ilka Petersen die Frühschicht von NDR 2. "Ponik und Petersen" räumten 2012 sogar den Deutschen Radiopreis für die beste Morgensendung ab.

Kein Wunder, denn Ponik hat hier seinen Traumjob gefunden und für den steht er fünf Tage die Woche zwischen 3 und 3.30 Uhr auf, um von 5 bis 10 Uhr auf Sendung zu sein. "Es fällt mir nicht schwer. Ich schlafe sofort ein, wenn ich mich hinlege, und stehe auf, wenn es so weit ist. Ich denke darüber einfach nicht nach. Das ist so - und gut", sagt der Rotblonde mit dem kleinen Bärtchen und schwärmt von den morgendlichen Autofahrten zum Sender an der Rothenbaumchaussee. "Ich liebe den Morgen, manchmal gibt es schöne Nebelbänke, die Straßen sind leer, alles ist ruhig. Nichts anderes möchte ich. Das passt." Und die Ruhe setzt sich im Sender fort. Dort erwartet ihn ein nur kleines Team. Zum summenden Bienenstock wird der NDR erst später.

Was am Vortag in der Telefonkonferenz besprochen wurde, wird umgesetzt. Ponik ist der ruhende Pol der Sendung - zurzeit mit wechselnden Partnerinnen, denn Ilka Petersen kommt nach einer Babypause erst Ende August wieder. "Ich bin gespannt, wie ihr die Mutterschaft bekommt, ob sie sich verändert hat", sagt der zweifache Vater. "Ilka ist die flippigere von uns."

Von den schnellen, kecken Wortwechseln lebt die Show. "Aber es funktioniert nur zu zweit. Wir sind gleichberechtigt, nett und freundlich. Und ich denke mir, lass den anderen glänzen. Das funktioniert."

Überhaupt hat eigentlich alles, was Holger Ponik angefasst hat, funktioniert. Im Westen Hamburgs aufgewachsen, bescheinigt er sich eine schöne Kindheit mit entspannten Eltern. "Als ich mal mit drei Fünfen nach Hause kam, schenkte mir mein Vater eine Loriot-Kassette, damit ich wieder was zu Lachen habe", erinnert er sich. Nach dem Abitur folgte das Studium der Kulturwissenschaften in Lüneburg. Durch einen Zufall - er bat für ein Referat um einen Termin mit einem Musikredakteur - bekam er einen Praktikumsplatz bei Radio Hamburg und wurde Moderator. Dass er sein Studium beendete, verdankt er dem Programmdirektor. "Du kannst hier Geld verdienen, aber du beendest dein Studium", habe der gesagt. Ponik und seine damalige Frau Doris bekamen zwei Kinder - heute 20 und 16 Jahre alt. Er moderierte "Sekt oder Selters" und "Panik mit Ponik". Der NDR wurde aufmerksam und als das Examen bestanden war, startete er dort durch. "Dort wollte ich immer hin", sagt er.

Zum überzeugten Reinbeker ist er über seine ehemalige Frau geworden. Sie ist in der Schlossstadt aufgewachsen. "Reinbek ist einfach so schön grün. Ich schaue auf das Billetal und das Bergedorfer Gehölz. Traumhaft, egal ob Winter oder Sommer. Ich kann mich direkt auf mein Fahrrad schwingen und losfahren", schwärmt er und berichtet von wunderschönen Radtouren auch mit seiner Freundin Nina zum Großensee oder Lauker See, in denen man erfrischend schwimmen kann.

Das andere Hobby ist die Musik. Er lernte Klavierspielen, "aber immer das, was ich nicht sollte." Seine Mutter hat ihn sogar im "hohen Alter" von 20 Jahren noch zum Gesangsunterricht bei Kammersänger Arnold van Mill angemeldet. "Die vier Jahre, bis er starb, waren einfach toll", erinnert sich Ponik. Er singt noch immer gern und er komponiert. "Aber nur für mich." Irgendwann ist es einfach genug mit der Öffentlichkeit - bis zum nächsten Morgen, wenn er die NDR 2-Hörer gut gelaunt in den Tag begleitet.