Umwelt: Jessica Zeppenfeld (16) engagiert sich im bundesweiten Projekt “2 Grad Campus“ des WWF

. Eulen sind seit neuestem für Jessica Zeppenfeld ganz besonders interessante Tiere. Denn sie können das, wofür sie viele andere beneiden - geräuschlos durch die Nacht gleiten. Aber wieso hört man sie nicht? Wie sind ihre Flügel aufgebaut? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die 16-Jährige erst seit Kurzem. Genauer gesagt, seitdem die Schülerin Teilnehmerin im "2 Grad Campus" ist, das vom World Wide Fund For Nature (WWF) und der Robert-Bosch-Stiftung initiiert wird.

Ziel ist es, die Klimaerwärmung zu stoppen, neue Ideen sind gefragt. Denn stärker als zwei Grad darf die durchschnittliche globale Temperatur nicht ansteigen, wenn eine Erderwärmung verhindert werden soll. 20 engagierte Jugendliche aus ganz Deutschland arbeiten am WWF-Projekt mit, haben sich bereits einmal in Berlin zu einem großen Workshop getroffen, sind jetzt per Internet miteinander vernetzt. "Wir waren alle von Anfang an auf einer Wellenlänge", erzählt Jessica Zeppenfeld, die am Hansa-Gymnasium in Bergedorf den Schwerpunkt Chemie und Physik gewählt hat.

Das Thema alternative Energien findet sie spannend. Solartechnik und Windkraft - damit kennt sie sich mittlerweile bestens aus. Derzeit überlegt sie in ihrer Projektgruppe, wie man kleine Windräder für das Hausdach leiser und damit auch attraktiver machen könnte. Und genau hier kommt die Eule wieder ins Spiel. "Eulen haben spezielle Flügel, die den Luftwirbel und damit den Geräuschpegel gering halten. Zudem fangen Daunen den Schall auf", weiß die 16-Jährige mittlerweile.

In einer Woche fährt sie mit ihren Mitstreitern für zehn Tage an die Universität Münster, um dort mit Experten zu testen, ob das wirklich geht - lautlose, kleine Hauswindräder. Andere Arbeitsgruppen von "2 Grad Campus" setzen sich mit den Themen Mobilität, Wohnen oder Ernährung auseinander. Eine Frage ist beispielsweise, ob Sojamilch tatsächlich bei der Herstellung eine bessere Klimabilanz vorweisen kann als die klassische Kuhmilch.

Jessicas Familie hat nun zwei vegetarische Tage in der Woche eingeführt. "Jeden Tag Fleisch, das muss ja nicht sein", sagt die Wentorferin.

Sie ist sicher, dass man mehr Menschen für das sperrige Thema Klimapolitik begeistern könnte, wenn man es peppiger rüberbringen würde. Auf sogenannten "Science Slams" wird das schon gemacht. Komplizierte Zusammenhänge locker, flockig in zehn Minuten präsentieren, das ist auch Jessicas Ding. Kürzlich hielt sie spontan ein Referat vor ihrer Klasse. Das Thema liegt auf der Hand: Klimapolitik.