Reinbek (amü). Jetzt stimmt die Mischung: Der Mühlenredder hat seit dem Wochenende ein belastbares “grünes Pflaster“ aus recyceltem Asphalt.

Es hält je nach Belastung etwa 12 bis 18 Jahre, so Gerhard Riebesehl. Der Geschäftsführer der Glinder Firma Storimpex war am Sonnabendmorgen selbst zur Mischanlage bei der Deutschen Asphalt GmbH gefahren, wo 725 Tonnen aufbereitet wurden. Zwölf Lkw waren im Umlauf, um das Material von Hamburg nach Reinbek zu transportieren. Der Rohstoff stammt zu 85 Prozent vom alten Belag auf dem Mühlenredder.

Ein Teilstück war wie berichtet bereits im Oktober saniert worden. Allerdings waren aufgrund eines Computerfehlers in der Mischanlage auf der Peute statt 5 Kilogramm 0,5 Kilogramm Additive hinzugemischt worden. 350 Meter mussten deshalb wieder runter und wurden jetzt neu mit den noch ausstehenden Flächen auf insgesamt 1200 Metern aufgebracht.

Jetzt setzt somit auch Reinbek Zeichen in Sachen Ressourcenschutz. Asphalt, so erläuterte Riebesehl, besteht aus dem Bindemittel Bitumen, das aus Rohölen gewonnen wird, und hochwertigen Mineralstoffen wie Sand und Splitt. Letztere sind unverwüstlich. Lediglich die Klebemittel werden durch die Belastungen des Schwerlastverkehrs, Witterung und Sonneneinstrahlung schnell brüchig. Statt den alten Asphalt zu entsorgen und neue Rohstoffe zu fördern, wird nach der neuen Technik aus alt wieder neu. "Denn die Straße ist eine unerschöpfliche Rohstoffdeponie", so Riebesehl.

Je nach Material kann fast 100 Prozent des alten Straßenbelages wiederverwertet werden. Zaubermittel dafür ist ein Öl-Wachs-Gemisch, das beigefügt wird: die nach dem Entwickler benannten "Fischer Tropsch Wachse". Positive Erfahrung mit der Recycling-Technik macht die Glinder Firma, die 60 Mitarbeiter hat, seit 2006. Denn der Öko-Asphalt sei nicht nur äußerst belastbar, sondern unterm Strich auch etwa 20 Prozent günstiger, so Riebesehl. Nach dem Verfahren wurden auf der Mönckebergstraße 500 Tonnen Asphalt gefräst, aufbereitet und wieder eingebaut.