Schüleraustausch: Max Feickert (14) lernt auf der Insel La Réunion

"La Réunion, wo liegt das denn?" Diese Frage hat der 14-jährige Max Feickert in den vergangenen Wochen viele Male beantworten müssen. Die Vulkaninsel liegt im Indischen Ozean, ist ein französisches Überseedepartement und hat etwas mehr als 800 000 Einwohner. Und genau dort will der junge Reinbeker vier Monate lang zur Schule gehen. In den Sommerferien steigen die Spannung und die Vorfreude.

Die Insel liegt rund 700 Kilometer östlich von Madagaskar, ist etwa so groß wie das Saarland und mit ihren dicht bewachsenen Talkesseln, tosenden Wasserfällen und schroffen Zickzackgebirgen landschaftlich geradezu paradiesisch. Grund genug für den natur- und sportbegeisterten Max, vier Monate auf der Vulkaninsel zu leben.

"Ich wollte irgendwohin, wo das Wetter gut ist und wo es viel Strand gibt", sagt Max. "Vielleicht werde ich dort das Klettern lernen, das bietet sich schließlich an. Mein Hobby, das Kiten, werde ich leider nicht ausüben können, da es sehr viele Haie gibt", weiß Max. Dass ihn schon nach den Sommerferien rund 10 000 Kilometer von seiner Familie und den Freunden trennen, bereitet Max keine Sorge. "Meine Gastfamilie kenne ich über das Internet. Wir haben zweimal über Skype Kontakt gehabt, und mit meinem Gastbruder Florian habe ich ein paar Mal über Facebook geschrieben, die scheinen sehr nett zu sein." Auf die exotische Insel ist er über das Birgitt-Sauzay-Programm - ein deutsch-französisches Schüleraustausch-Projekt - aufmerksam geworden. Wo das neue Zuhause auf Zeit genau liegt, musste er auch erst einmal im Internet recherchieren. "Weil ich erst 14 bin, fliege ich mit einer Begleitperson nach Paris. Dort treffe ich meine Gastfamilie, mit der ich dann quer über Afrika nach La Réunion fliegen werde." Ein Visum braucht er nicht, die Insel gehört zur Europäischen Union, deshalb muss er sich auch nicht an eine andere Währung gewöhnen. Auf La Réunion wird er in die Mittelschule gehen.

"Max ist einer der jüngsten, die sich für einen Schüleraustausch entschieden haben und in meinen Augen der mutigste, da noch keiner so weit von Reinbek einen Austausch gemacht hat. Ich hätte mit 14 Jahren den Mut nicht gehabt", sagt Lehrer und Europabeauftragter Hans-Jürgen Otto.