Reinbek (sho). Als die neue Kleiderkammer des Deutschen Roten Kreuzes Ende April des vergangenen Jahres öffnete, hatte sie sogar ein Brautkleid im Angebot.

Eine junge Ghanaerin verliebte sich sofort in den Traum in Weiß und nahm ihn mit - schließlich weiß man ja nie, wann der Richtige für den Traualtar um die Ecke biegt. Zahlreiche Menschen warteten an diesem Tag stundenlang auf Einlass. Und die Beliebtheit der Kleiderkammer hat seitdem nicht abgenommen. Die Bilanz nach einem Jahr fällt durchweg positiv aus. "Sie wird hervorragend angenommen", sagt Reinbeks DRK-Chef Klaus-Peter Puls.

"Die Bedürftigkeit ist größer geworden", hat Brigitte Kammin festgestellt, die beim DRK die Sozialarbeit leitet. Derzeit hat die Kleiderkammer Sommerpause, öffnet wieder am 4. August. Verschnaufpause für die zehn Frauen und zwei Männer, die den Laden am Laufen halten. Bis zu 50 Menschen kommen jeden Montag von 14 bis 18 Uhr, dürfen pro Person bis zu 50 Teile mitnehmen. Allerdings von jedem Hemd, jeder Hose oder jedem Rock nur zwei Stück. Trotzdem gehen an einem Nachmittag bis zu Tausend Teile über den Tisch.

"Dass es uns gibt, spricht sich unter den Menschen herum", so Kammin. Unter den Kunden seien auch viele Flüchtlinge, die quasi mit nichts nach Reinbek kämen. Sie freuten sich auch über einen Toaster, einen Wasserkocher oder einen kleinen Fernseher, den Menschen der Kleiderkammer geschenkt haben. All das wird auch angenommen, nur für große, sperrige Möbel ist in den Räumen an der Hermann-Körner-Straße 55c kein Platz.

Annahme montags von 13 bis 19 Uhr

Wer etwas abgeben möchte, ist in der Kleiderkammer immer montags, 13 bis 19 Uhr, willkommen. Angenommen werden gut erhaltene Jacken und Mäntel, Kleider, Hosen, Pullover, Shirts, Schuhe, Stiefel, Wäsche, Bettzeug, Decken, zudem Accessoires, Geschirr und Dekoartikel.