Buchhandel: Aktion “Vorsicht Buch!“ soll zum Lesen ermutigen

Mit 2,50 Metern Höhe und 1,70 Breite zaubert dieses Buch jedem am Landhausplatz ein neugieriges Lächeln aufs Gesicht. Die Aktion des deutschen Buchhandels "Vorsicht Buch!" - Untertitel: "Das fesselnde Buch" kommt an. Sogar das Ordnungsamt hat Buchhändlerin Ina Skorka-Müller erlaubt, den Schinken auf dem Gehweg aufzustellen. Schließlich handele es sich um ein kulturelles Anliegen, sagt die Inhaberin der Buchhandlung Erdmann. Von 11 bis 18 Uhr kann sich jeder in diesem großen Buch "fesseln" und fotografieren lassen.

Und das waren gestern nicht wenige Buchfans. "Ich lese gern historische Romane. ,Das Geheimnis der Hebamme' fand ich toll", sagt Jaro Larina (16). Sie möchte nicht auf Bücher verzichten, schätzt auch ihren dekorativen Faktor. Genauso wie Freundin Tammy Voß (16): "Ich fand gerade ,Martin Eden' von Jack London sehr spannend. Sonst lese ich gern Fantasy-Romane."

Das E-Book hat es in Reinbek schwer. Höchstens Buchhändlerin Ina Skorka-Müller nimmt es mit in den Urlaub. "Nur, weil die Verlage uns die Vorab-Exemplare nur elektronisch zur Verfügung stellen. Ich mogele sicher noch ein richtiges Buch ins Gepäck."

Ohne Bücher geht bei Andrea Meyenburg (50) nichts. "Ich habe jetzt ,Killing business' über die US-Wirtschaft gelesen, das war sehr packend", sagt sie. Axel Schnoor (46) hingegen lässt sich im Auto gern per Hörbuch vorlesen. "Als Buch hat mich Tom Jauds ,Übermann' gefesselt."

Luke und Simon (beide 11) haben unterschiedliche Interessen. Simon hat sich gerade vom fünften Harry-Potter-Band verzaubern lassen. Luke mag Gregs Tagebücher. Jolie (8) schwärmt von "Regenwurmtage" von Antje Damm und findet sich dort wieder.

Ein Leben ohne Bücher ist für Emma Petersen (16) unvorstellbar. "Gerade hab' ich ,Der Fürst des Nebels' von Carlos Ruiz Zafon gelesen. Etwas gruselig. Aber toll", sagt der angehende Buchhändlerlehrling. Die Wentorferin freut sich, dass sie an der Bahnhofstraße einen Ausbildungsplatz ergattert hat. Erschreckt habe sie, dass viele Buchhändler in Hamburg gar nicht mehr ausbilden wollen.

Ina Skorka-Müller freut sich über die große Resonanz auf die Aktion. Wie ihre Kollegen muss sie sich gegen den Versandhandel behaupten. "Unser Vorteil ist, dass wir direkt beraten können, unsere Kunden kennen und ihnen teilweise sogar ganz gezielt Bücher von Messen mitbringen", erläutert sie.

"Übrigens haben wir auch einen Online-Shop, wir versenden kostenlos oder liefern auch in der Umgebung aus", betont die Buchhändlerin.